Lara Stoll – «Geh nicht ans Telefon!»
Lieber Emil, jetzt wirst du «gopferteckel» schon 90. Also 90 wie 4 mal 4 minus 7 mal 10 plus 15 minus 15. Du Wahnsinniger! Ich gratuliere Dir ganz herzlich und hoffe, Du geniesst den Tag in vollen Zügen, wirfst mir nicht zu viele Kinderwagen um und gehst am besten nicht ans Telefon.
Ich wünsche Dir nur das Beste und Lustigste im neuen Lebensjahr, also in Deinem 91. Lebensjahr. 91 wie 3 mal 100 minus 54 durch 2 minus 34 plus 1.
Bänz Friedli – «Du bist Volksgut»
Du lieber grossartiger, unglaublicher, einmaliger Emil. Vier Buchstaben, ein Vorname, und alle im Lande haben auf der Stelle ein Schmunzeln im Gesicht, weil sie Dich kennen und mögen – Röschtigraben hin oder her. Das hat niemand ausser Dir. Du bist Volksgut, gehörst allen und wir alle, die mit Humor zu tun haben, können uns vor Dir nur tief verbeugen.
Auch die, denen das gar nicht so bewusst ist, wie Du uns den Boden bereitet hast. Die nicht wie ich 1977 im Zirkus Knie sassen und dich bewunderten, die Deine Sketches auswendig konnten. Mir imponiert, dass Du uns Schweizerinnen und Schweizer zwar hochnimmst, mit all unseren Ticks und «Saumödeli», aber nie jemanden blossstellst. Weil Du Deine Figuren gern hast. Weil Du die Menschen gern hast.
Du bist in unserem Fach der Grösste und Wichtigste, den es je gab. Für mich ein ewiges Vorbild.
Weisst Du, was ich am meisten bewundere? Wie zeitlos Deine Komik ist. Es gibt längst nicht mehr die Kinderwagen, die Du beschreibst, das Telegramm ist ausgestorben. Aber wenn Du das «Kalorienrestaurant» bringst, das Du vor über 40 Jahren geschrieben hast, hat man das Gefühl, Du machst Dich über die heutige Molekularküche lustig. Wenn der Küchenchef sagt: «Einen Käfer können wir gebrauchen», sind wir, zack, in den hippen Beizen von heute, die grillierte Insekten servieren.
Geniess Deinen Geburtstag. Und vielleicht geniesst Du es ja, zu wissen und zu spüren, dass Du in unserem Fach der Grösste und Wichtigste bist, den es je gab. Für mich ein ewiges Vorbild und ein wunderbarer Kollege.
Simon Enzler – «Ich staune»
Himmel, Heuleiter! Jetzt wirst Du 90! Lieber Emil, herzlichste Gratulation zu diesem grossen Tag. Du bist nicht, ich habe eben kurz nachgerechnet, nicht nur praktisch doppelt so alt wie ich, sondern auch mindestens doppelt so fit.
Ich staune, was Du in diesem zarten Alter noch alles leistest, das ist einfach gewaltig. Sollte ich mit 90 noch so auf der Bühne herumhüpfen wie Du heute, hätte ich es gut gemacht. Geniess es, lieber Emil, lass Dich mindestens drei Mal feiern. Ich hoffe, dass Du uns noch lange gesund und munter erhalten bleibst.
Nicole Knuth – «Immer wieder der Wahlverlierer»
Zu Deinem Geburtstag wünsche ich alles Gute und weiterhin viel Kraft, viel Energie, viel Spass an Umsetzungen für Die Bühne oder sonstigen Umsetzungen für das Leben. Ich bedanke mich herzlich für den «Wahlverlierer» , der mich immer wieder begleitet.
Immer wieder tut er mir gut, wenn ich mich auf verlorenem Posten fühle, weil ich häufig nicht zu den Gewinnerinnen zähle. In solchen Momenten hilft mir der «Wahlverlierer», das richtige Augenmass zu finden.
Michael Gammenthaler – «Geraffelte Eier»
Lieber Emil, Happy Birthday! Ich wurde eben erst 50, und Du wirst jetzt 90!? Was ist Dein Geheimnis, so lange so fit zu bleiben? Vielleicht eine warme Suppe?
Als ich etwa zehn Jahre alt war, sass ich mit meiner Mutter am Küchentisch, wir hörten uns Deinen «Fyraabig» an und lachten uns kaputt über gepresste Spargeln, geraffelte Eier und Yamahamibrot und Deinem immer verzweifelter werdenden Versuch, eine warme Suppe zu bestellen. Ich glaube, Du hast seither viel warme Suppe erhalten. Oder?
Christoph Simon – «Wie Zähne putzen»
Lieber Emil, Du wirbelst den Alltag durcheinander. Du stellst die Welt auf den Kopf. Du findest das Abenteuer vor der eigenen Haustüre. Von E wie Emil bis Z wie Zirkus: Deine diebische Freude am Komödiantentum, am Kreieren und Improvisieren, brachte mich immer zum Staunen und verzauberte mich.
Deine Kunst ist und bleibt eine reine Freude, wie auf einen Baum zu klettern, eine Woche lang offline zu leben, eine Freude, wie eine graue Wand mit einer leuchtenden Farbe anzustreichen oder einen Tag lang, nur die schwache Hand zu gebrauchen. Sich die Zähne zu putzen ist ein ähnliches Erlebnis, wie Dir dabei zuzuschauen, wie Du an einem Kinderwagen herumschraubst.
Danke für Deinen Humor, für Dein Können, Deine Leidenschaft und Deine Freundlichkeit.
Einmal sasst Du bei mir im Publikum, und ich war so nervös, dass ich die Hälfte des Textes vergass. Du hast mich danach mit den Worten getröstet: «Also die Hälfte, die man hörte, hat mir gefallen.»
Im Gästebuch der Kellerbühne St. Gallen kann man Deinen Eintrag aus dem Jahr 1974 nachlesen. Da steht: «Sechs Mal habe ich in der Kellerbühne gespielt. Sechs Mal wurde ich nett empfangen. Ich war sechs Mal müde am Schluss, und sechs Mal klappte nicht alles.»
Lieber Emil, danke für Deinen Humor, für Dein Können, Deine Leidenschaft und Deine Freundlichkeit, auch wenn nicht immer alles klappt. Ich wünsche Dir von A wie Applaus bis Z wie Zugaben etwas, das weit darüber hinausgeht: viel Freude.
Franz Hohler – «Auf Wiederhören!»
Grüezi, Herr Steinberger. Hier spricht der Kiosk am Meisenweg. Ich habe hier einen Kunden, der Ihnen unbedingt zum Geburtstag gratulieren möchte, und er sagt, der Dings, der Akku seines Handys sei leer, ob ich das deshalb machen könne für ihn. Es handelt sich um einen guten Kunden, der mir immer seine Sporttoto-Zettel abgibt.
Gewonnen hat er zwar noch nie etwas, aber er kommt immer wieder. Er lässt Ihnen, wie ist Ihr Name nochmal, Hohler, sagt er, dieser Herr Hohler gratuliert Ihnen also ganz herzlich zum Geburtstag und wünscht Ihnen alles Gute, und ich Ihnen natürlich auch. Auf Wiederhören also …
Sie, er ging gar nicht ans Telefon. Aber wahrscheinlich ist das alles auf dem Beantworter.