In seinem aktuellen Programm «bisjetzt» erwecke Dorfer in Episoden, Bruchstücken und Erinnerungen europäische Geistes- und Mentalitätsgeschichte zum Leben, heisst es in der Urteilsbegründung. Die Teilstücke verpacke er in eine Bühnen-Biographie, die in den letzten Jahrzehnten sowohl in Wien, wie in Berlin oder Olten entstanden sein könnte.
Kunstvolle Mischung
Politische und gesellschaftliche Schattierungen laufen bei Dorfer in zynischen, selbstironischen und bitterbösen Pointen kunstvoll zusammen, steht in einer Medienitteilung zur Preisvergabe. Dass dieser anspruchsvolle, oft philosophische Mix nicht abgehoben und schwer daherkomme, sei die grosse und gegenwärtig unerreichte Kunst Dorfers.
Alfred Dorfer wurde 1961 in Wien geboren. 1984 gründete er mit Peter Wustinger die österreichische Kabarett-Gruppe Schlabarett. Dorfer ist auch als Schauspieler in Kino- und Fernsehfilmen häufig zu sehen.
In dem von ihm mitgeschriebenen Roadmovie «Indien» spielte er eine der beiden Hauptrollen. Auch in einer «Tatort»-Folge trat er auf.
«Gurkerlversion»
Die Oltner Kabarett-Tage finden zwischen dem 18. und 28. Mai zum 29. Male statt. Der Kabarett-Preis Cornichon wird am Eröffnungsabend verliehen. Laudator ist Simon Enzler. Dorfer tritt an diesem Abend mit einer adaptierten «Gurkerlversion» seines Programms «bisjetzt» auf.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, 02.03.2016, Kultur-Nachrichten, 06:02 Uhr