Er ist Theatermusiker und Allroundstimmakrobat: der Bündner Jürg Kienberger. Er erhält den Kleinkunstpreis 2014 – die Auszeichnung ist mit 10'000 Franken dotiert. Kienberger, der unter anderem durch seine Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler und Ruedi Häusermann bekannt ist, «vereinigt alles, was einen Alleinunterhalter mit Witz und Intelligenz auszeichnet», lautet die Begründung.
Kienberger wurde 1958 in Sils-Maria geboren und studierte Germanistik. Als Theatermusiker ist er Autodidakt, er spielt unter anderem Klavier, Glasorgel, Handörgeli und Claviola. Seit 1984 kreierte Kienberger mit wechselnden Partnern Bühnenproduktionen. 1992 bis 1997 war er festes Ensemblemitglied an der Volksbühne Berlin, 2000 bis 2005 am Schauspielhaus Zürich. Dazwischen trat er immer wieder im Theater Basel auf.
Kienberger wohnt in Winterthur und St. Louis (Frankreich) und ist bekannt für sein virtuoses Spiel, seine feine, humorvolle Ironie und generell seine Musikalität. Für sein Schaffen erhielt er 2012 bereits den Salzburger Ehren-Stier. Zurzeit ist das Bühnen-Multitalent mit verschiedenen Produktionen unterwegs. Sein letztes Bühnen-Soloprogramm hiess «Ich Biene – ergo summ», es war dies das zweite zehn Jahre nach «Ich bin ja so allein».
Türöffner für Tanz und Theater
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Der Innovationspreis in Höhe von 6000 Franken geht an die Compagnie Tr'espace für ihr Stück «ArbeiT». Mit dieser Auszeichnung ehrt die ktv – die Vereinigung KünstlerInnen, Theater, VeranstalterInnen, Schweiz – die 2002 gegründete, von Roman Müller geleitete Compagnie. Sie hebe «die Grenzen zwischen klassischem Zirkus, Varieté und Cirque Nouveau auf» und öffne die Türen zu Tanz und Theater, heisst es in der Jurybegründung.
Die beiden Preise werden am 10. April 2014 im Rahmen der Schweizer Künstlerbörse im Kultur- und Kongresszentrum Thun verliehen.