Das Theater Basel geht mit «John Gabriel Borkman» nach Berlin, einer Koproduktion mit dem Burgtheater Wien und den Wiener Festwochen. Simon Stone, der Regisseur der Ibsen-Inszenierung, war schon mehrmals ans Theatertreffen eingeladen. Als «einfach, doch frappierend» würdigt die Jury Stones Theater-Methode: «Er erzählt die Geschichte in eigenen, heutigen Worten neu.»
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Radikale Aktualisierung
Auch das Schauspielhaus Zürich überzeugte die Jury – mit Henrik Ibsens «Ein Volksfeind»: «Regisseur Stefan Pucher umgeht das Risiko einer halbherzigen Aktualisierung des Stoffes, indem er eine radikale Aktualisierung vorzieht. Dietmar Daths Fassung ist dabei mehr als hilfreich, er trifft den Newspeak der Mediendemokratie zielgenau, ohne Ibsen oder die Story dafür zu verraten», heisst in der Begründung der Jury. Das Schauspielhaus war zuletzt 2014 in Berlin vertreten – damals gleich mit zwei Stücken.
Dass dieses Jahr zwei Schweizer Häuser eingeladen sind, sei toll, sagt SRF-Theaterredaktorin Dagmar Walser. Vor allem für das Theater Basel sei die Einladung kulturpolitisch wichtig, nachdem letzten Herbst Andreas Beck als neuer Intendant begonnen hat.
Das Berliner Theatertreffen gilt als ein Bestentreffen der Szene. Die sieben Jurymitglieder laden jeweils die zehn bemerkenswertesten deutschsprachigen Inszenierungen des vergangenen Theaterjahres ein. Das 53. Theatertreffen findet vom 6. bis 22. Mai statt.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Nachrichten, 3.2.2016, 16.30 Uhr.