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Zwei für ein Solo – das «KMU» Emil und Niccel Steinberger
Aus Kulturplatz vom 17.04.2019.
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 41 Sekunden.
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Emil und Niccel Steinberger «Unser KMU ist total ausser Kontrolle»

Auf der Bühne steht Emil Steinberger alleine, doch die Auftritte sind das Produkt eines eingespielten Zweierteams: Niccel und Emil Steinberger machen alles selbst - sogar die Plakate für die Auftritte.

Emil und Niccel Steinberger

Emil und Niccel Steinberger

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Emil und Niccel Steinberger sind seit fast zwanzig Jahren verheiratet. Niccel ist Buchautorin, Künstlerin und Leiterin von Lachseminaren. Emil ist seit den 1970er Jahren als Kabarettist erfolgreich, daneben ist er Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler.

SRF: Niccel und Emil Steinberger, machen Sie wirklich alles allein zu zweit?

Emil: Ja, ausser der Technik im Theater. Wir arbeiten Hand in Hand. Natürlich gibt es Sachen, die ich ganz allein machen muss: Nummern kreieren, Texte schreiben, Texte lernen. Das Büffeln ist übrigens furchtbar mühsam. Ich schlafe dabei immer ein.

Niccel: Ja, beim Schreiben und Lernen störe ich Emil am besten nicht. Aber ich habe dafür ja auch kaum Zeit. Ich beantworte Anfragen, koordiniere Interviewtermine, plane die Tournee, mache Requisiten und Kostüme, oder besorge und ersteigere sie im Internet, kümmere mich um unseren Verlag, die Edition E. Darüber hinaus leite ich Lachseminare und male Bilder. Diesen Herbst gibt es zwei Ausstellungen.

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Niccel Steinberger – die Frau im Schatten?
Aus Kultur Extras vom 17.04.2019.
abspielen. Laufzeit 57 Sekunden.

Gratulation! Aber warum delegieren Sie keine Arbeiten? Sie gestalten zusammen selbst Plakat und Flyer.

Niccel: Es wäre schön, mit Leuten zu arbeiten, die Produkte liefern, mit denen wir zufrieden wären. Aber eben… Das Krasseste war einmal in der Westschweiz, da haben sie einfach alles anders gemacht als besprochen und gesagt, es wäre schöner so – und wir mussten bezahlen.

Emil: Das geht doch nicht. Ich bin ja gelernter Grafiker. Und Niccel ist so talentiert und vielseitig. Also machen wir alles selbst.

Das ist ein solcher Glücksfall, jemanden gefunden zu haben, der denselben Humor hat!
Autor: Emil Steinberger

Sie beide sind also nebst Ehepaar sozusagen ein Zwei-Personen-KMU?

Emil: Absolut! Allerdings ist unser KMU total ausser Kontrolle.

Niccel: Ich habe auch schon überlegt, ob wir je unsere Überstunden aufgeschrieben haben. Wir könnten so viele Ferien einziehen.

Emil: Wir sind schon ein bisschen verrückt. Wir beschäftigen uns sieben Tage die Woche oft bis Mitternacht.

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Aus dem neuen Programm «Alles Emil, oder?!»: Der Putzer
Aus Kultur Extras vom 17.04.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 34 Sekunden.

Sind Sie «knallharte» Geschäftsleute?

Niccel: Das muss man sein, sonst machen alle mit einem, was sie wollen.

Emil: Ein Beispiel: Wir haben ein Aussenlager für Buchhändler im Ausland, die unsere Ware bestellen. Am Jahresende wird ein Inventar erstellt. Immer fehlen Produkte zu unseren Ungunsten.

Niccel: Und wenn man nachfragt, heisst es, das sei der natürliche Schwund.

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Emils Blackout im Gefängnis
Aus Kultur Extras vom 17.04.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 19 Sekunden.

Zu etwas Erfreulichem: Das neue Programm ist ein grosser Erfolg. Sind Sie auch während der Vorstellungen ein Dreamteam?

Niccel: Ja, ich agiere als Requisiteurin, schreibe auf, was Emil falsch oder besser sagt als im geschriebenen Text, helfe ihm mit den Kostümen.

Emil: Und ich kann mich so darauf konzentrieren, dass das Programm besser und besser wird und ich keinen Blackout habe.

Emil im TV

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SRF 1 zeigt am Samstag, 20. April um 20.10 eine Aufzeichnung von Emils Bühnenprogramm «Emil - No einisch!». Bereits um 15.50 Uhr wird der Klassiker «Emil auf der Post» gezeigt.

Niccel: Wir leben beide für dieselbe Sache. Wenn die Leute lachen, ist es für uns das grösste Geschenk.

Emil: Das ist ein solcher Glücksfall, jemanden gefunden zu haben, der denselben Humor hat!

Das Gespräch führte Nicole Salathé.

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4 Kommentare

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  • Kommentar von Heide-Rose Decurtins  (Heide-Rose Decurtins)
    Emil eine Kultfigur, doch mit 86 Jahren sollte ans Aufhören gedacht werden, denn sein Publikum sind doch mehrheitlich „Alte“; denn die Jungen haben heute andere Massstäbe. War vor Jahren im Fauteuil und war doch irgendwie peinlich berührt.
    Erinnert mich an Heesters, der auch noch mit 105 auf dieBühne getragen wurde. Eigentlich tragisch !
    1. Antwort von Patrik Müller  (P.Müller)
      Ja hallo! Haben denn "die Alten" kein Anrecht auf ein ihren Interessen angepasstes Unterhaltungsformat? Muss ja nicht mit den Enkeln hin wenn ich nicht will. Obwohl ehrlich gesagt, einen Unterhaltungsabend mit Emil eventuell unserer Jugend gar nicht so schlecht täte. Nacktheit, Blut, Gewalt und Kloakensprache wie es im modernen Kulturbetrieb anscheinend oft en vouge ist, muss nicht unbendingt besser sein als Emil live!
  • Kommentar von Martin Bettler  (mpbettler)
    "… aa-ahhh … und wo bini afe? Uf de erschte paar Siite …" Ach Emil …
  • Kommentar von André Stadelmann  (Marysol)
    Faszinierend!