Fatima Moumouni und Laurin Buser sind seit 2015 als Duo «Zum goldenen Schmied» unterwegs. Die beiden slammen und rappen – und haben schon so ziemlich alles abgeräumt, was es zu gewinnen gibt: den Teamwettbewerb der Schweizer Meisterschaften im Poetry Slam etwa oder die internationalen deutschsprachigen Meisterschaften.
Jetzt werden die beiden also mit dem renommierten Salzburger Stier geehrt, den in den Vorjahren Lara Stoll, Renato Kaiser, Patti Basler und Hazel Brugger gewonnen haben. «Fatima Moumouni und Laurin Buser schreiben (Rap-)Texte voller sprachlicher Geistesgegenwart, feiner Selbstironie und lyrischen Explosionen», heisst es in der Begründung der Jury.
Wurzeln im Rap
Musikalität und Synchronität prägen die Texte des Duos. Ob Selbstliebe, Gender oder Rassismus: Auch vor grossen Themen scheuen sie sich nicht. Wenn Buser auf der Bühne etwa bekennt, die Birke sei sein Lieblingsbaum, kontert Moumouni: «Das ist der einzige weisse Baum, den es gibt.»
Was verbindet die zwei? «Wir haben beide unsere Roots im Rap», sagt Laurin Buser. «Unsere primäre Sozialisierung von Sprache ist durch den Rap passiert. Das merkt man unseren Texten bis heute an, dass wir sie stark über Reime, Rhythmen und den Flow angehen.»
«Wir wühlen im Dreck»
Politische Debatten verpackt das Duo in kluge, witzige Texte, die Denk- und Sprechgewohnheiten hinterfragen. Jeder Text sei zunächst eine Utopie, die sie sich das Bestmögliche ausmale, sagt Fatima Moumouni. Dann gehe es darum, das Entworfene so realistisch umzusetzen, wie es das eigene Vermögen und die Zeit zuliessen.
Er habe am Anfang immer grosse Lust, einen Text zu schreiben, der nicht weniger als die Welt verändere und merke dann, es sei eben doch nur ein Text, ergänzt Buser. «Aber das ist das Paradox, das man aushalten muss.»
Mal sind sie pathetische Poeten, mal krasse Rapper. Sie fusionieren, was sie mögen. Ihr Schreiben sei wie Schürfen nach Gold. «Wir wühlen buchstäblich im Dreck, bis wir etwas finden, auf das wir uns einigen können, sagt Laurin Buser.
Besser als Whiskey
Wo ihr Salzburger Stier hinkommt, weiss das Duo «Zum goldenen Schmied» noch nicht. Einen gemeinsamen Ort, wo man ihn hinstellen könne, hätten sie jedenfalls nicht. Aber Preise zu gewinnen sei immer cool, sagt Fatima Moumouni. Gerade in Genres, in denen man sich nicht ganz zu Hause fühle.
Bei Poetry Slams gewinne man immer Whiskeys. Das sei schlecht, weil er immer schnell weg sei, lacht Laurin Buser. So ein Salzburger Stier habe da deutlich mehr Bestand. Auch weil er nicht von einem Publikum, sondern einer Fachjury vergeben werde, welche die hohe Auszeichnung dem Duo übrigens einstimmig zusprach.