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Bühne Was Dimitris Tod für die Scuola bedeutet

Dimitri hinterlässt mehr, als das Lächeln, das er seinem Publikum auf das Gesicht zauberte. Die Accademia Teatro Dimitri im Tessiner Dörfchen Verscio zieht Schüler aus aller Welt an. Die langjährige Mitarbeiterin und künftige Dekanin Corinna Vitale erzählt, wie es nach Dimitris Tod weitergeht.

SRF Kultur: Was bedeutet der Tod Dimitris für die Scuola?

Corinna Vitale: Im Moment ist das so überraschend, dass wir uns noch nicht vorstellen können, was das bedeutet. Es ist ein Schock und gleichzeitig sind wir sehr dankbar dafür, was Dimitri hier in Verscio geschaffen hat. Wir werden sicher versuchen die Schule in seinem Sinn und seinem Geiste weiterzuführen.

Wie hat sich Dimitris Sinn und Geist in der Scuola gezeigt?

Mit all seinen Ideen, die er nach Verscio gebracht hat und die hier entwickelt wurden. Und mit seiner Idee, eine Schule zu gründen, die sich auf verschiedenste darstellende Künste beruft: Theater, Zirkus und Tanz im weitesten Sinne.

Diese Idee werden wir jetzt nicht über den Haufen werfen. Wir werden in diesem Sinne an der Schule weiterarbeiten. Dimitri selbst war sehr oft präsent, wenn er konnte. Er war an den Vorstellungen der Studenten. Er war immer sehr neugierig und wollte wissen was hier läuft.

Kann man sagen, dass diese Scuola Dimitri auch sein Vermächtnis, sein Lebenswerk ist?

Das würde ich schon sagen. Natürlich ist es nicht nur die Scuola. Dazu gehört auch das Theater hier, das ihm sehr wichtig ist. Genauso seine Compagnia, die er jahrelang hatte, die es jetzt nicht mehr gibt. Auch sein Museum, alle seine Ideen, die hier in diesem Ort vereint sind. Die Scuola ist davon ein wichtiger Bestandteil.

Die Schule hat sich natürlich auch weiterentwickelt. Wie viel ist von der ursprünglichen Idee der Schule in einem Tessiner Dorf noch vorhanden?

Die ursprüngliche Idee ist immer noch da, aber das hat sich natürlich auch weiterentwickelt. Das Curriculum der Schule ist das gleiche geblieben. Es gibt immer noch Akrobatik. Es wird immer noch Theater, Tanz und Mime gelehrt. Auch die Clown-Kurse gibt es noch.

Aber Theater bleibt nie gleich. Das verändert sich jeden Abend. So ist auch die Schule nicht gleich geblieben. Alles hat sich immer wieder neu erfinden müssen und wurde wieder neu gestaltet. Der Kern ist aber der gleiche geblieben.

War diese Weiterentwicklung in seinem Sinne?

Ich denke schon. Er wollte nicht, dass wir einfach ihn oder andere, ehemalige Lehrer imitieren. Es war ihm ein Anliegen, dass die Schule nach vorne schaut.

Wo wird Dimitris Einfluss nun spürbar fehlen?

Sein Lächeln wird der Schule sicher fehlen. Auch sein Humor und seine Neugier werden fehlen. Das habe ich sehr geschätzt: Er war immer neugierig und wollte wissen, was als nächstes passiert. Das ist für einen Künstler sehr wichtig. Die Schüler werden es indirekt spüren, dass das nicht mehr da ist.

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