Polizist Wäckerli hat Sorgen: Beim Milchmann und auf dem Steueramt wurde Geld gestohlen. Er verdächtigt den eigenen Sohn und provoziert einen Familienkrach. Für Schaggi Streuli wurde es zur Paraderolle und für Kurt Früh bedeutete «Polizischt Wäckerli» den Schritt zum eigenständigen Filmemacher.
Gottfried Wäckerli (Schaggi Streuli) versieht als Kantonspolizist in der Gemeinde Allenwil getreu seinen Dienst. Doch eines Tages kommt der brave Gesetzeshüter mit seinem Berufsgewissen und mit seinen Gefühlen in argen Konflikt. Kriminalistische Delikte werfen Schatten auf seine eigene Familie. Hans Bader (Joseph Scheidegger), ein Bekannter seiner Tochter Marty (Eva Haefeli) und Gehilfe bei Milchmann Büttikofer (Johannes Steiner), soll seinem Meister 50 Franken gestohlen haben. Und Wäckerlis eigener Sohn Ruedi (Peter Brogle), der in der Lehre unglücklich ist und Geld nur schlecht einteilen kann, wird gar verdächtigt, 10'000 Franken aus der Gemeindekasse entwendet zu haben.
Nach einem familiären Disput hat Ruedi das Misstrauen des Vaters satt und verlässt das Elternhaus – zum Entsetzen seiner Mutter (Margrit Rainer). Er bezieht im Zürcher Niederdorf Quartier, entfaltet in der Chérie-Bar sein Talent als Dekorateur und wird vom zwielichtigen Hoffmann (Ruedi Walter) bestohlen.
Polizist Wäckerli hat alle Mühe, Licht ins Dunkel der provinziellen Affären zu bringen, in die nicht zuletzt Allenwils Gemeindekassier Häberli (Emil Hegetschweiler) verwickelt ist. Doch Wäckerli schafft es. Und es gelingt ihm auch, als Rechtsvertreter am rechten Ort ein Auge zuzudrücken, dem Milchmann Bader eine Dummheit zu verzeihen und die künstlerischen Fähigkeiten seines Sohns Ruedi anzuerkennen.
Hintergrund
1949 geriet die Schweiz ins «Wäckerli»-Fieber. Die Hörspielreihe von Schaggi Streuli und Albert Welti rund um den bieder-braven Dorfpolizisten, der als Übervater sein Allenwil behütet und jederzeit den rechten Rat und notfalls auch den wahren Täter kennt, wurde zum Strassenfeger.
Es lag uns daran, etwas zu tun, was das Publikum seit Jahren vom Schweizer Film forderte: Typischen schweizerischen Alltag wollten wir zeigen. Dabei wurde weder eine Millionenproduktion noch eine hinterwäldlerische Idylle erstrebt.
Das wiederum rief – mit einiger Verzögerung allerdings – die Filmindustrie auf den Plan. Kurt Früh, bisher vor allem Dokumentarfilmer, befasste sich mit dem soliden Gesetzeshüter und schuf, zusammen mit Schaggi Streuli, den Film «Polizischt Wäckerli». 360‘000 Franken hat der Film am Ende gekostet – und 1‘400‘000 Franken eingebracht: klein, fein, gut schweizerisch eben.
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