Zum Inhalt springen

25 Jahre «Jurassic Park» Brüllende Dinos lassen die Kassen klingeln

1993 kam der erste Film der Dino-Reihe in die Kinos. «Jurassic Park» war eine Goldgrube, die das Kino revolutionierte.

Ein T-Rex pflückt einen Mann von der Kloschüssel. Und verspeist ihn in zwei Bissen. Eine unvergessliche Szene aus dem Dinosaurier-Film «Jurassic Park» (1993). Sie dauert nur wenige Sekunden. Doch es steckt unglaublich viel Arbeit dahinter. Und sie hat die Geschichte des Kinos geprägt.

Darum geht’s in «Jurassic Park» (1993)

Box aufklappen Box zuklappen

Dinosaurier klonen: Das ist Forschern mithilfe modernster Gentechnologie gelungen. Und so errichtet ein Milliardär auf einer Insel einen Freizeitpark – mit lebendigen Urzeit-Echsen als Attraktion.

Vor der offiziellen Eröffnung lädt er eine Gruppe von Spezialisten ein, welche die Sicherheit des Parks überprüfen sollen. Doch mit dieser steht es nicht zum Besten. Und die armen Besucher müssen bald ums Überleben kämpfen.

Heute kommt kaum ein Film ohne CGI aus. CGI ist die Abkürzung für «Computer Generated Imagery», also am Computer hergestellte Bilder. Als «Jurassic Park» produziert wurde, stand diese Technik noch ganz am Anfang.

Spielberg hatte altmodischere Pläne

Vor den 1990er-Jahren wurden Special Effects vor allem auf drei Arten realisiert: Durch Stop-Motion, durch Menschen in Kostümen oder durch elektronisch oder mechanisch gesteuerte Puppen, sogenannte animatronische Figuren.

Auch Regisseur Steven Spielberg plante ursprünglich, mit riesigen Figuren zu arbeiten. Doch die engagierten Animatoren wollten etwas Neues wagen: computergenerierte Dinosaurier.

«Alle haben uns gesagt, dass wir das nie schaffen werden», erzählte Animator Steve Williams später in einem Interview mit der Oscar-Academy. Sein Mitarbeiter Mark Dippé ergänzte: «Doch wir haben uns gesagt: Wenn wir es nicht zumindest versuchen, sind wir Idioten.»

Steven Spielberg war einverstanden. Das Ergebnis ist heute noch beeindruckend. Für einige Szenen setzte der Regisseur animatronische Figuren ein, ergänzte diese jedoch mit computeranimierten Sequenzen.

Ein ganzes Jahr für vier Minuten

Bereits zuvor hatten in manchen Filmen Computer-Tricks eine entscheidende Rolle gespielt. Zum Beispiel in «Terminator 2» (1991). Doch in «Jurassic Park» war zum ersten Mal in der Filmgeschichte zwischen den lebensechten Puppen und den digitalen Kreaturen kaum ein Unterschied zu erkennen.

Ein Dinosaurier liegt am Boden, ein Mann, eine Frau und ein Junge stehen um ihn herum und streicheln ihm den Kopf.
Legende: Dieser Triceratops ist eine «animatronische» Figur. Viele Saurier in «Jurassic Park» entstanden aber am Computer. Imago/United Archives

Im 127 Minuten langen Film sind nur während 14 Minuten Dinosaurier zu sehen. Davon entstanden wiederum nur rund vier Minuten am Computer. Doch an diesen wenigen Minuten wurde über ein Jahr gearbeitet.

«Ein Meilenstein der Filmgeschichte»

Noch heute schwärmen Filmemacher von «Jurassic Park» – auch Juan Antonio Bayona. Er ist Regisseur der jüngsten Fortsetzung: «Jurassic World: Fallen Kingdom». Als der erste Teil der «Jurassic»-Saga in die Kinos kam, war er 19 Jahre alt.

Kritik: «Jurassic World: Fallen Kingdom»

Box aufklappen Box zuklappen

Überraschung! In Teil 5 müssen ausnahmsweise mal die Dinosaurier um ihr Leben rennen.

Ein Vulkanausbruch vernichtet die paradiesische Insel, auf der sie seit drei Jahren leben. Dino-Trainer Owen (Chris Pratt) und Ex-Parkleiterin Claire (Bryce Dallas Howard) sollen die Tiere vor der Ausrottung retten. Doch nicht alle ihrer Helfer haben gute Absichten.

Mehr Dinos als je zuvor, eine neue Geschichte, dazu gewohnt viel Action und Grusel-Elemente: «Jurassic World: Fallen Kingdom» bietet gute Unterhaltung. Und so viel sei verraten: Das Ende macht tierisch neugierig auf den nächsten «Jurassic»-Film.

«Ich erinnere mich an den Schock, als ich einen so realistischen Dinosaurier zum ersten Mal sah», sagt er. «Das war definitiv ein Meilenstein der Filmgeschichte.»

Bayona war sofort klar: Von jetzt an würden visuelle Effekte im Film ein Niveau von Realismus ermöglichen, das alles toppt, was er bisher gesehen hatte. Die Technologie von damals legte den Grundstein für Erfolge wie «Avatar» (2009) mit einem ganzen digitalen Universum oder «Life of Pi» (2012) mit computergenerierten Tieren.

Schauspieler Chris Pratt zu sehen von der Seite, er schaut in ein riesiges Dinosaurer-Auge.
Legende: Computer oder Handarbeit? Da staunt selbst Schauspieler Chris Pratt. Universal Pictures

Auch in den neuen Teilen der «Jurassic»-Saga werden handgemachte Dino-Attrappen eingesetzt und mit CGI ergänzt. «Eine Zeit lang ging man zu weit mit der neuen Technologie», sagt Colin Trevorrow. Er führte Regie bei «Jurassic World», für den Nachfolger «Jurassic World: Fallen Kingdom» schrieb er das Drehbuch.

«‹Jurassic Park› erinnert uns daran, was wichtig ist», sagt er weiter. «Praktische Effekte, echte Kulissen, animatronische Dinosaurier, mit denen die Schauspieler interagieren können.» Das alles habe dazu beigetragen, dass sich «Jurassic Park» so speziell anfühlt.

Drei Oscars für die Saurier

Dank der lebensechten Dinosaurier wurde der Film zum Wahnsinns-Erfolg. Er gewann drei Oscars: für den besten Ton, den besten Tonschnitt und die besten visuellen Effekte.

Dinos brüllen wie Elefäntchen

Box aufklappen Box zuklappen

Wie haben Dinosaurier geklungen? So genau weiss das keiner. Umso freier waren die Tontechniker von «Jurassic Park». Sie liessen sich von anderen Tieren inspirieren. Das Brüllen des T-Rex beispielsweise ist eine Mischung verschiedener Geräusche. Darunter das Knurren eines Alligators, das Brüllen eines Tigers und das Tröten eines Baby-Elefanten.

86 Millionen Kino-Tickets wurden allein in den USA verkauft. Der Film spielte weltweit 964 Millionen Dollar ein. Bis 1998 war «Jurassic Park» der erfolgreichste Blockbuster weltweit. Vom Thron gestossen wurde er schliesslich von «Titanic» (1997).

«Jurassic World» trumpft bis jetzt auf

Teil 2 «The Lost World: Jurassic Park» (1997) spielte 618 Millionen Dollar ein, «Jurassic Park III» (2001) immerhin noch 369 Millionen.

Der bisher grösste Erfolg der Franchise ist aber «Jurassic World» aus dem Jahr 2015. 1,7 Milliarden Dollar machte er weltweit an den Kinokassen. Auf der ewigen Liste der erfolgreichsten Filme liegt «Jurassic World» auf Platz 5.

Noch lukrativer gestaltete sich das Geschäft mit den Fan-Artikeln. Mit Figuren von Velociraptoren, T-Rex-Tassen, Videogames und anderen Merchandiseprodukten wurde allein in den zwölf Monaten nach dem Kinostart des allerersten Films eine Milliarde Dollar eingenommen.

«Jurassic Park» – eine Goldgrube, die das Kino revolutionierte. Dass nach dem fünften Teil nicht Schluss ist, versteht sich von selbst. Im Jahr 2021 soll der sechste Film die Welt erschüttern. Natürlich mit Dinos, die brüllen und die Kasse klingeln lassen. Noch lauter, noch heftiger.

Kinostart «Jurassic World: Fallen Kingdom»: 6. 6. 2018

Sendung: Tagesschau, 6.6.2018, 19.30 Uhr

Meistgelesene Artikel