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Was machte «X-Files» so erfolgreich?
Aus #SRFglobal vom 05.09.2023. Bild: Getty Images / FOX Image Collection
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30 Jahre Kultserie «Akte X» Wie ein Ermittler-Duo gegen Aliens und böse Eliten kämpfte

Ab 1993 suchten David Duchovny und Gillian Anderson in «Akte X» Ausserirdische und vermuteten hinter allem eine Regierungsverschwörung. Das passt gut in unsere Zeit.

Der hübsche FBI-Agent Fox Mulder, gespielt von David Duchovny, bekam den Spitznamen «Spooky» verpasst. Er war fest davon überzeugt, dass es bereits Kontakt mit Ausserirdischen gab und die US-Regierung das vertuscht.

Beautyshoot der Schauspieler:innen
Legende: Für Gillian Anderson und David Duchovny waren «The X-Files» (Deutscher Titel: «Akte X») der Durchbruch. Imago/Allstar

Er bearbeitete «X-Files», ungelöste Fälle, meistens in Verbindung mit nicht erklärbaren Vorkommnissen. Gleich in der ersten Folge bekam der Verschwörungstheoretiker eine Partnerin: Dr. Dana Scully, eine rationale Frau, die ihn überwachen sollte.

Mulder mit einer Taschenlampe.
Legende: Die Taschenlampe war das wichtigste Requisit der Serie. Kaum eine Folge, in der Mulder und Scully sie nicht brauchten. Disney

Inspiriert von Bigfoot bis Watergate

Aliens und die Aufdeckung der dazugehörigen Regierungsmachenschaften standen im Zentrum der Ermittlungen, aber das Duo bekam es auch mit Vampir-Gangs, Bigfoots und humanoiden Parasiten zu tun. Sie trafen auf mysteriöse Informanten und Regierungsvertreter, die sich ihnen in den Weg stellten.

«Akte X» in Fakten

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  • «Akte X», mit Originaltitel «The X-Files», lief von 1993 bis 2002. Es gab neun Staffeln.
  • Zwei Fortsetzungen (1998 und 2008) kamen in die Kinos.
  • Es gab eine Wiederbelebung der Serie zwischen 2016 und 2018 mit zwei Staffeln.
  • Im März 2023 gab es Berichte, dass Regisseur Ryan Coogler («Black Panther», «Creed») einen Reboot der Serie plant.
  • Kernsatz von «The X-Files»: «Die Wahrheit ist da draussen.»
  • «The X-Files» schrieb TV-Geschichte. Anfangs folgte die Serie der klassischen Krimistruktur von einem neuen Fall pro Woche. Aber je länger die Serie lief, desto wichtiger wurde die Aufdeckung der Regierungsverschwörung. Ein fortlaufender Handlungsstrang war damals etwas Neues.

Die Serie spielte mit Erinnerungen an Watergate, die Iran-Contra-Affäre und die Belagerungen der Branch-Davidians-Sekte in Waco. Doch obwohl 30 Jahre alt, ist die Serie inhaltlich aktuell.

«Akte X» voll im Zeitgeist

Fox Mulder mit seinen Verschwörungstheorien passt perfekt in unsere Zeit. Denn der Regierung zu misstrauen, hat in den USA Hochkonjunktur. Ganz vorne dabei ist die Sekte QAnon. Die Anhänger behaupten unter anderem, dass die USA unter der Kontrolle einer skrupellosen geheimen Elite stünden.

Das klingt wie die Welt, in der Fox Mulder und Dana Scully leben. Ihr Gegner ist das Syndikat, eine Schattenregierung, die die Existenz ausserirdischen Lebens verheimlicht. Sie besteht aus einflussreichen Regierungsbeamten, Geheimdienstlern und Geschäftsleuten. Ihre Vollstrecker sind die «Men in Black», die für sie Morde und Vertuschungen durchführen.

Natürlich wäre es Unsinn, zu behaupten, dass «The X-Files» den Weg für QAnon bereitet hat. Eine Studie von 2018 der Université Libre de Bruxelles kam zum Schluss, dass das Anschauen der Serie nicht den Glauben an Verschwörungstheorien bestärkt.

Comeback der fliegenden Untertasse

Doch über Fox Mulders Steckenpferd wird in den USA gerade viel geredet: Im Juli dieses Jahres gab es einen Untersuchungsausschuss des US-Kongresses. Ausgelöst wurde er durch Behauptungen des ehemaligen Luftwaffenoffiziers und Geheimdienstmitarbeiters David Grusch, die Fox Mulder grosse Freude gemacht hätten.

Grusch hatte in Interviews erzählt, dass die US-Regierung seit Jahrzehnten ein geheimes UFO-Forschungsprogramm unterhalte und im Besitz von ausserirdischen Flugobjekten samt toter Piloten wäre. Und nicht nur das: Angeblich soll in Italien während der Herrschaft Benito Mussolinis ein UFO geborgen worden sein und der damalige Papst Pius XII. die Information an die USA weitergegeben haben.

Ein Mann im Anzug redet.
Legende: Der ehemaligen Luftwaffenoffizier und Geheimdienstmitarbeiter David Grusch sagt vor dem Kongressausschuss aus. Reuters/Elisabeth Frantz

Auch die Reaktion der US-Politiker hätte Fox Mulder gefallen. «Wir werden die Vertuschung aufdecken, und ich hoffe, dass dies nur der Anfang von vielen weiteren Anhörungen und vielen weiteren Personen ist, die sich zu diesem Thema äussern», erklärte zum Beispiel der Republikaner Tim Burchett.

Auf der Seite der demokratischen Senatoren war folgende Schlagzeile lesen: «Schumer und Rounds stellen neue Gesetzgebung zur Deklassifizierung von Regierungsunterlagen im Zusammenhang mit unidentifizierten anomalen Phänomenen und UFOs vor».

UFOS und Aliens werden in Washington also ernst genommen. Es scheint, als ob Fox Mulder in den heutigen USA seinen Spitznamen «Spooky» los geworden wäre.

«Akte X» im Streaming

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Die Serie «Akte X» läuft aktuell auf Disney+.

SRF 3, 05.09.2023, 16:10 Uhr

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