Zum Inhalt springen

Header

Video
Dokumentarfilm über Schriftsteller Martin Suter
Aus Tagesschau vom 06.07.2020.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 30 Sekunden.
Inhalt

Autor Martin Suter Vom Geschichtenerzähler zum Protagonisten

Viele Geschichten Martin Suters haben es auf die grosse Leinwand geschafft. Bald wird er selbst im Kino zu sehen sein.

Martin Suter und das Kino – das passt. Ein Grossteil der Bestseller des auflagenstärksten Schweizer Autors wurde verfilmt. Darunter sein Debütroman «Small World» mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle oder zuletzt «Die dunkle Seite des Mondes».

Zudem hat der ehemalige Werber selbst zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen verfasst.

Nächsten Herbst wird der Schriftsteller selbst zum ersten Mal auf der grossen Leinwand zu sehen sein – im Dokumentarfilm «Martin Suter – Der Mann hinter den Geschichten». Regie führt André Schäfer.

Szene aus «Je n’ai rien oublié»: Gérard Depardieu blickt aus dem Fenster.
Legende: Gérard Depardieu spielte in der Film-Adaption von Suters erstem Roman die Hauptrolle. mauritius images/Moviestore Collection Ltd/Alamy

Der Deutsche hat Suter mit seinem Konzept überzeugt. Die Dreharbeiten gehören zu den ersten, die hierzulande nach dem coronabedingten Dreh-Stop durchgeführt wurden.

«Ziemlich schräg und interessant»

Nebst Gesprächen mit Suters engsten Vertrauten, darunter seine Frau Margrith Nay-Suter und der Chansonnier Stephan Eicher, wird der Film auch inszenierte Ausschnitte aus Suters Romanen enthalten.

Martin Suter und Stephan Eicher sitzen gemeinsam auf einer Bühne.
Legende: Gute Freunde: Martin Suter und Stephan Eicher. Keystone/Niklaus Stauss

Der Autor wirkt in manchen Szenen selbst mit. Surreal: Er wird dabei Figuren aus seinen Romanen begegnen. Eine Idee, die der 72-Jährige «ziemlich schräg und interessant» fand, als sie ihm vorgestellt wurde.

Wurden seine Romane oder Drehbücher verfilmt, hielt sich Suter jeweils von den Dreharbeiten fern. Die Tatsache, dass er nun selbst zum Protagonisten wird, findet er gewöhnungsbedürftig:

«Ein bisschen sonderbar ist es schon. Eigentlich habe ich die Drehorte immer gemieden, wenn es darum ging, meine Bücher oder Drehbücher zu verfilmen. Weil ich der Meinung war, ein Autor hat am Set nichts verloren. Jetzt kann ich mich nicht mehr drücken.»

Martin Suter im Kino

Box aufklappen Box zuklappen

«Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz»:

Suter schrieb das Drehbuch zu Daniel Schmids letztem Film.

«Je n’ai rien oublié»:

Französische Adaption von Suters Debütroman «Small World» mit Gérard Depardieu.

«Die dunkle Seite des Mondes»:

Verfilmung von Suters Bestseller mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle.

Spannung und Langeweile

Die Zeit auf dem Set beschreibt er im Interview als eine Mischung aus Spannung und Langeweile. Er sagt aber auch, dass die Zusammenarbeit mit Regisseur Schäfer sich angenehm gestalte.

Martin Suter steht auf einer Strasse und lächelt in die Kamera.
Legende: Entspannt: Martin Suter während der Dreharbeiten. Keystone/Ennio Leanza

Suter ist eigentlich gewohnt, seine Geschichten genauso erzählen zu können, wie es ihm beliebt. Nicht so bei diesem Projekt. Auf die Frage, ob ihn das phasenweise verunsichert habe, reagiert er gelassen:

«Es ist ja eine Dokumentation, also alles frei erfinden darf man auch nicht. Es gibt gewisse Tatsachen, an die man sich halten muss.»

Von welchen Tatsachen der Autor spricht, wird sich im Herbst 2021 zeigen. Für dann ist der Kinostart von «Martin Suter – Der Mann hinter den Geschichten» vorgesehen.

Meistgelesene Artikel