Am 3. Juli 2017 feiert Tom Cruise seinen 55. Geburtstag. Der Strahlemann und Kontrollfreak arbeitete sich innert kürzester Zeit ganz an die Spitze. Flops, Scheidungen und Scientology konnten seiner Aura als Superstar nichts anhaben. Zum 55. schauen wir zurück auf fünf Etappen einer Traumkarriere.
1. Der Glückspilz
Tom Cruise Mapother IV ist 1962 weder in eine Filmfamilie hineingeboren worden, noch je ein Kinderstar gewesen. Trotzdem wusste er schon als Teenager, dass er zum Film wollte. Denn seine ersten Bühnenerfahrungen beim Schultheater gefielen ihm. Mit viel Anfängerglück konnte Cruise rasch in Hollywood Fuss fassen.
Schon bei seinem dritten Film «The Outsiders» (1983) arbeitete er mit dem renommierten Regisseur Francis Ford Coppola («The Godfather») zusammen, wenn auch nur in einer kleinen Nebenrolle als Halbstarker.
Kurz darauf fiel Cruise in «Risky Business» (1983) auf: durch einen Playbackauftritt in Unterhosen . Und mit langen Haaren im Fantasy-Märchen «Legend» (1985) liess er erstmals Mädchenherzen höher schlagen.
2. Der Senkrechtstarter
Der internationale Durchbruch kam mit der Rolle des Kampfjet-Piloten Maverick in «Top Gun» (1986). Der stark propagandistisch gefärbte US-Blockbuster vermischte gekonnt eine Lovestory mit spektakulären Actionaufnahmen von Düsenjägern. Auf der Tonspur erklangen die angesagtesten Popstars von damals.
Nächstes Jahr will Tom Cruise eine Fortsetzung dieses Hits drehen, der ihn für viele zum persönlichen Leinwandliebling machte.
Als «Top Gun» bezeichnen Amerikaner übrigens einen Menschen, der in seinem Gebiet der Beste ist. Cruises Ehrgeiz ist in der Tat so gross, dass er beim Film der Beste sein will.
3. Der Verwandlungskünstler
Nach «Top Gun» ging es Schlag auf Schlag. Hollywood kam nicht mehr an Tom Cruise vorbei. Martin Scorsese holte ihn für das Billard-Drama «The Color of Money» (1986), in dem Cruise neben Paul Newman bestand. Barry Levinson besetzte ihn in «Rain Man» (1988) als Bruder eines von Dustin Hoffman gespielten Autisten.
In all diesen Rollen sah er immer wie er selbst aus. Erst in Oliver Stones «Born on the Fourth of July» (1989) zeigte sich Cruise wandlungsfähig. Er spielte den querschnittgelähmten Vietnamveteranen Ron Kovic mit Schnauz und langen Haaren so überzeugend, dass er sich die erste von drei Oscar-Nominationen holte.
Seine oft unterschätzte Wandlungsfähigkeit demonstrierte Cruise später immer wieder in teils skurrilen Nebenrollen: vom machohaften Männercoach in «Magnolia» (1999) bis zum glatzköpfigen Filmproduzenten in «Tropic Thunder» (2008).
4. Der Machtmensch
Anfang der 1990er Jahre war Tom Cruises einer der höchstbezahlten Filmstars. Sein Ruhm und Bankkonto wuchsen unaufhörlich, so dass er sich erlauben konnte, 1993 mit Paula Wagner zusammen eine eigene Produktionsfirma zu gründen. Cruise wollte dadurch mehr Kontrolle über seine Filmprojekte erlangen und natürlich noch mehr verdienen.
Der erste selbst produzierte Film war «Mission: Impossible» (1996). Für nächstes Jahr ist bereits der sechste Teil dieser Agentenserie angesagt, mit der sich Tom Cruise quasi als amerikanischer James Bond etablierte. Auch die 2012 gestartete Kinoserie «Jack Reacher» ist eine Eigenproduktion.
5. Der Imagejongleur
Tom Cruise hat das Image eines erfolgreichen Strahlemanns, der am liebsten Actionhelden spielt und auch die verrücktesten Stunts selbst ausführt. In Wahrheit ist er ein Kontrollfreak.
Im Privatleben gelingt ihm das Durchsetzen seiner Wünsche allerdings nicht immer. Drei Ehen sind gescheitert: mit Mimi Rogers, Nicole Kidman und Katie Holmes. Erstaunlicherweise konnten weder seine Scheidungen noch seine Scientology-Mitgliedschaft seinem Image als Charmebolzen etwas anhaben.
Erst als er 2005 vor laufender TV-Kamera auf Oprah Winfreys Couch rumhüpfte , um seiner überschwänglichen Liebe für Katie Holmes Ausdruck zu geben, begann sein Stern etwas zu sinken. Das war vielen dann doch zu viel des Guten.
Trotzdem tritt er nach wie vor in Action-Spektakeln auf, wie nun im Jahr seines 55. Geburtstags in «The Mummy» (2017). Nicht einmal die Untoten scheinen an Tom Cruises ewiger Jugendlichkeit kratzen zu können!