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Im Kino: «Kung Fu Panda 4» Der knuffige Kampfbär lässt chinesische Kinokassen klingeln

Neues Kapitel einer clever kalkulierten Erfolgsgeschichte: Mit «Kung Fu Panda» biedert sich Hollywood erfolgreich an den chinesischen Markt an.

Die Filmreihe «Kung Fu Panda» zählt zu den erfolgreichsten im Animationsfilm. Mit den ganz grossen Disney-Hits kann der Kampfpanda zwar nicht mithalten, aber die drei bisherigen Filme waren allesamt Kassenerfolge. Nun kommt der vierte Teil in die Schweizer Kinos. Erste Zahlen aus den USA deuten an, dass auch «Kung Fu Panda 4» wieder ein Erfolg wird.

Mann lehnt an eine
Legende: Jack Black (rechts) mit einer noch plüschigeren Version seiner Figur Po. Getty Images / Karwai Tang

Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die «Kung Fu Panda»-Filme haben eine liebenswürdig tollpatschige Hauptfigur, sind bildgewaltig, haben Schwung, Witz, Herz und eine Reihe von Hollywood-Stars, die den Figuren ihre Stimmen leihen. Zum vierten Mal spricht Jack Black die Hauptfigur Po, der er in Statur und Wesen nicht unähnlich ist.

Filme für den chinesischen Markt

Erfolgreich ist die Reihe mit dem knuddeligen Krieger aber vor allem, weil sie auch ausserhalb der USA beliebt ist. Bei der Produktion schielt das Filmstudio Dreamworks unverhohlen auf den chinesischen Markt. Die Geschichte um den Pandabären ist in China angesiedelt, angefüllt mit chinesischen Figuren und Traditionen.

Filmkritik zu «Kung Fu Panda 4»

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Szene aus Animationsfilm: Panda hält einen grünen Stab.
Legende: DreamWorks Animation

Im letzten Film hat Panda Po seinen leiblichen Vater wiedergefunden und geniesst nun das Leben mit zwei Vätern im Tal des Friedens. Pos Meister Shifu beauftragt ihn damit, einen Nachfolger als Drachenkrieger auszubilden. Gleichzeitig taucht mit dem Chamäleon eine böse Zauberin auf, die anderen Schurken ihre Kung-Fu-Fähigkeiten stehlen und so zur unbesiegbaren Kriegerin werden will.  Ein diebischer Fuchs soll Po dabei helfen, das Chamäleon zu finden und zu stellen.

«Kung Fu Panda 4» ist weniger düster als seine Vorgänger, setzt mehr auf schnittige Dialoge und Slapstick. Das macht den Film schlanker und schwungvoller. Für die Eltern gibt es ironischen Witz, für die Kinder ulkige Figuren, viel Action, aber zuweilen etwas gar viele Dialoge. Die Bilder sind etwas weniger opulent als in den Vorgängern, dennoch zeigt «Kung Fu Panda 4» auch im vierten Durchgang keine Ermüdungserscheinungen und bleibt unterhaltsam.

Unter den prominenten Synchronsprecherinnen und -sprechern finden sich immer wieder Hollywood-Stars mit chinesischen Wurzeln wie Lucy Liu, Jackie Chan oder James Hong. Im neusten Film sind mit Akwafina und Ke Huy Quan zwei der aktuell erfolgreichsten asiatisch-amerikanischen Stars an Bord.

Szene aus Animationsfilm: Panda und Fuchs stehen nebeneinander auf einem Boot.
Legende: Neue Figur im Pandaversum: Der Fuchs Zhan wird von Schaupielerin Akwafina synchronisiert. Dreamworks Animation

Wobei die Hollywood-Stars in China lediglich dazu gebraucht werden, die Werbetrommel zu rühren. Zu hören sind sie in den chinesischen Kinos nicht: Gesprochen werden die Figuren dort von chinesischen Superstars wie Huang Bo. So will man das chinesische Publikum gewinnen.

Serien, Games, Vergnügungsparks

Das Buhlen um den chinesischen Markt lohnt sich – China ist nach den USA der weltweit grösste Filmmarkt. Die grössten Kassenerfolge kommen allesamt aus China selbst, trotzdem mischt auch Hollywood immer wieder erfolgreich auf dem chinesischen Markt mit. Die «Kung Fu Panda»-Filme sind für Hollywood ein Glücksfall, weil sie sowohl in den USA als auch in China erfolgreich sind.

Selbstverständlich versucht man, das Maximum aus dieser Erfolgsgeschichte herauszuholen. Neben den vier Kinofilmen mit Panda Po gab es bislang drei TV-Serien, zahlreiche Videogames, eine gigantische Bühnenshow sowie Vergnügungsparks in China und den USA.

Boost für chinesische Animationsfilme

Der Erfolg des ersten «Kung Fu Panda»-Filmes 2008 löste in China einen Boom von Animationsfilmen aus. Seither feierten auch chinesische Animationsfilme Erfolge: 2015 wurde die chinesische Produktion «Monkey King: Hero Is Back» zum erfolgreichsten Animationsfilm des Landes, 2019 war mit «Ne Zha» gar ein Animationsfilm der grösste Kassenschlager des Jahres. Der Film rangiert inzwischen auf Platz 4 der erfolgreichsten Filme in China.

Szene aus einem Animationsfilm: Mädchen mit wütendem Gesicht springt aus einem Feuer.
Legende: Der chinesische Kassenschlager «Ne Zha» erzählt die Geschichte einer Schutzgottheit aus der chinesischen Mythologie. IMAGO / Everett Collection

Mit der gewachsenen Popularität von Animationsfilmen ergibt es umso mehr Sinn für Hollywood, chinataugliche Filme wie «Kung Fu Panda» zu produzieren. Und auch wenn der vierte Teil der Serie mit einem deutlich geringeren Budget auskommen musste als seine Vorgänger, könnte es durchaus weitergehen mit der Serie – bei Dreamworks hat man bereits zwei weitere Filme in Aussicht gestellt.

Kinostart am 14.3.2024.

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Radio SRF 3, 14.3.2024, 16:15 Uhr.

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