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Neu im Kino «Avengers: Infinity War»: Wieviele Helden verkraftet ein Film?

«Guardians of the Galaxy», «Iron Man», «Spiderman» und «Captain America» brachten den Marvel Studios Milliarden. Jetzt sind alle Superhelden in einem Film.

Bittere Zeiten für Superhelden: Donnergott Thor wird in den Weltraum geworfen, sein Bruder Loki umgebracht, das grüne Kraftpaket Hulk wird so verprügelt, dass er vor lauter Angst nicht mehr kämpfen will. Der, der ihnen so zusetzt, ist ein Typ namens Thanos. Der Ausserirdische sammelt «Infinity Stones», bunte Power-Steine, die ihm Macht über Raum, Zeit und vieles mehr geben.

Vier Männer in Kampfposition.
Legende: «Infinity War» ist der dritte Teil der Filmreihe über die Superheldentruppe namens «The Avengers». Walt Disney Studios Schweiz

Verhindern, dass der Schurke alle Steine in die Hände bekommt, wollen Dr. Strange, Captain America, Black Panther, Black Widow, Iron Man, Scarlet Witch, Spiderman und all die anderen kräftigen Kreaturen, die seit 10 Jahren auf der Kinoleinwand den Marvel Studios Milliarden bringen.

Das klassische Zitat eines Schurken

Comicmann, böse
Legende: Thanos wird von Josh Brolin gespielt. Walt Disney Studios Schweiz

«Schon bald werdet ihr erfahren, wie es ist, zu verlieren. Fest daran zu glauben im Recht zu sein und trotzdem zu scheitern», sagt der böse Thanos im typischen Schurkenstil. Aber so typisch teuflisch ist er gar nicht.

Sein Ziel: Das Universum zu retten. Wie? Indem er die Hälfte der Lebewesen umbringt. Grund: Er glaubt, dass die verschiedenen Welten zu stark bevölkert sind, deshalb die Ressourcen knapp werden und so das Ende allen Lebens bevorsteht. Warum glaubt er das? Weil sein Heimatplanet Titan an Überbevölkerung zu Grund gegangen ist.

Gute Absichten machen in diesem Fall also noch keinen Helden.

Die Regisseur-Brüder

Porträt Anthony und Joe Russo
Legende: «Avengers: Infinity War» ist der dritte Marvel-Film vom Regie-Duo Anthony und Joe Russo. Getty Images

Anthony und Joe Russo, alias die «Russo Brothers»: Mit «Avengers: Infinity War» haben sie bereits zum dritten Mal eine Story für die Marvel Studios auf die grosse Leinwand gebracht.

2014 bekamen die Brüder ihre erste Chance. Damals waren sie noch No-Names, die bis dahin nur bei Serien Regie geführt, und mit teuren Blockbuster überhaupt keine Erfahrung hatten. Ihr Erstling war «Captain America: The Winter Soldier», der so erfolgreich war, dass sie zwei Jahre später die Fortsetzung «Captain America: Civil War» in Szene setzen durften.

Sicher ist: Auch beim nächsten «Avengers»-Spektakel werden sie Regie führen. Der Film soll in einem Jahr in den Kinos starten.

Fakten, die man wissen sollte

Der muskolöse Thanos hält einen Handschuhe mit magischen Steinen.
Legende: Thanos in der Comic-Reihe von 1991. Marvel

Die Figur des Thanos gibt es in den Comics des Marvel-Verlags seit 1973. Der Film basiert auf einer Comic-Reihe von 1991 - mit dem Titel «The Infinity Gauntlet» - von der es zwei Fortsetzungen gab. In Fan-Kreisen ist der erste Teil Kult, aber die Geschichte ist wirklich nur was für Liebhaber.

Erstaunlich ist, dass daraus ein so amüsantes Leinwandabenteuer entstanden ist, was klar daran liegt, dass sich die Drehbuchschreiber nur sehr rudimentär an der Handlung der Vorlage orientierten und die bittere Ernsthaftigkeit des Comics entfernten.

Das Urteil

Menschen rennen auf Kamera zu.
Legende: In «Avengers: Infinity War» kommt es zum Showdown zwischen den Avengers und Thanos. Walt Disney Studios Schweiz

Seit 2008 transferiert Marvel Studios das Comic-Universum seines Verlages ins Kino. Die seitdem entstandenen Filme sind inhaltlich miteinander verwoben, was es mittlerweile schwierig macht, den Überblick über all die Handlungsstränge zu behalten.

Wenn man diesen Anspruch gar nicht besitzt, kann man «Avengers: Infinity War» geniessen. Es ist ein Schaulaufen der Kino-Superhelden der letzten 10 Jahre, das zeigt, warum diese Filme, die uns ein US-amerikanisches Kulturgut verkaufen, so erstaunlich erfolgreich sind: Grandiose Schauspieler, gewaltige Bilder, Humor, Selbstironie und Geschichten, die meistens, irgendwo versteckt, eine gesellschaftliche Relevanz besitzen.

Kinostart: 26.04.2018

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