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Jurassic World: Ein neues Zeitalter
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 09.06.2022. Bild: Universal Pictures
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 46 Sekunden.
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Neu im Kino Die Jurassic-Dinos veränderten das Kino – und die Wissenschaft

«Jurassic World Dominion», der sechste Teil der Serie, setzt auf Bekanntes – schliesslich bewährt sich das seit fast 30 Jahren.

Die Menschen übertreiben mit ihrem Klon-Wahn – und die wild gewordenen Dinosaurier machen Jagd auf ihre Erschafferinnen und Erschaffer. Das ist kurzgefasst die Geschichte des sechsten Jurassic-Films «Jurassic World Dominion». Und eigentlich auch jene seiner fünf Vorgänger. Das Rezept ist seit fast 30 Jahren das gleiche.

Kurzkritik zu «Jurassic World Dominion»

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Legende: Universal Pictures

Die im Labor erzeugten Dinosaurier leben nicht mehr auf einer abgeschotteten Insel. Sondern auf dem Festland mitten unter den Menschen.

Dino-Züchter Owen (Chris Pratt) und die ehemalige Leiterin des Themenparks Jurassic World Claire (Bryce Dallas Howard) führen ein zurückgezogenes Leben in einer Hütte im Wald. Doch als ihre Ziehtochter Maisie (Isabella Sermon) und ein kleiner Dino entführt werden, machen die beiden Jagd auf die Bösewichte.

Unterstützung bekommen sie dabei von den Wissenschaftlern Dr. Alan Grant (Sam Neill), Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) und Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum). Die drei sind bekannt aus den ersten Jurassic-Park-Filmen.

«Jurassic World Dominion» ist ziemlich chaotisch. Die spannende Ausgangslage über das Zusammenleben von Urzeitechsen und Menschen in der modernen Welt rückt schon bald in den Hintergrund. Denn der Grossteil des Films spielt in einem abgezäunten Schutzgebiet.

Trotzdem ist der Film mitreissender als die beiden Vorgänger von 2015 und 2019. Es gibt eine geballte Ladung Dino-Action, ein Wiedersehen mit den beliebten Charakteren aus den ersten Filmen und noch mehr Naturschutz-Referenzen als in den Filmen davor.

«Jurassic World Dominion» ist gute Unterhaltung, die jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Die Vorlage war der Roman «Jurassic Park» des US-Autors Michael Crichton. Er erschien 1990 und wurde zum Bestseller.

Trotzdem erwartete damals wohl niemand, dass die Geschichte um einen Freizeitpark mit Dinosauriern nicht nur die Popkultur, sondern auch das Filmemachen revolutionieren und sogar die Wissenschaft beeinflussen würde.

Eine Frau schwimmt in einem Tümpel voller Pflanzen, im Hintergrund  die Beine eines Dinosauriers.
Legende: in «Jurassic World» von 2015 war Claire (Bryce Dallas Howard) eine schicke PR-Frau. Im aktuellen Film ist sie eine wilde Abenteurerin (Bild). Universal Pictures

Fünf Milliarden Dollar eingespielt

Doch genau das schaffte die Verfilmung von 1993. Heute gehört die «Jurassic Park»-Filmserie zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Rund fünf Milliarden US-Dollar haben allein die Kinofilme bisher eingespielt.

Schauspieler Chris Pratt spielt in den letzten drei Filmen eine Hauptrolle. Als «Jurassic Park» ins Kino kam, war er 14 Jahre alt. Im Interview mit SRF erzählt er: «Zum ersten Mal sah ich lebensechte Dinosaurier. Davor kannte ich sie nur als Skelette aus dem naturhistorischen Museum oder als Zeichnungen in Schulbüchern. Doch der Film erweckte sie zum Leben.»

Ein Mann fährt auf einem Motorrad, im Vordergrund der Kopf eines Dinosauriers
Legende: Schauspieler Chris Pratt ist seit seiner Kindheit selbst Fan der Reihe. Universal Pictures

Lebensecht wirkende Computer-Bilder

Denn zum ersten Mal wurden für die Dinosaurier nicht nur elektronisch oder von Hand gesteuerte Figuren eingesetzt. Sondern diese wurden kombiniert mit lebensecht wirkenden computergenerierten Bildern.

Die Technologie der «Jurassic Park»-Animatoren revolutionierte das Filmemachen. Und lockte hunderttausende Menschen ins Kino. In mehreren Ländern war «Jurassic Park» jahrelang der besucherstärkste Film überhaupt.

Ein Mann reitet auf einem Pferd, neben ihm rennen zwei Dinosaurier.
Legende: Dinos neben Pferden – heute sind solche computergenerierten Bilder normal, in den 1990er-Jahren waren sie bahnbrechend. Universal Pictures

«Das Wichtigste, das der Paläontologie widerfahren ist»

«Jurassic Park» machte Dinosaurier cool – nicht nur im Kino. Stephen Brusatte ist Professor für Paläontologie und fungierte beim neusten Film als Berater. Er schaut also darauf, dass die Dinosaurier möglichst naturgetreu dargestellt werden.

Er sagt: «‹Jurassic Park› war das Wichtigste, was der Paläontologie in den letzten Jahrzehnten widerfahren ist.» Seit dem Film interessieren sich mehr junge Menschen für Paläontologie, es wird mehr Geld in das Gebiet investiert, mehr Uni-Kurse zum Thema angeboten und es werden mehr Saurier-Ausstellungen eingerichtet.

Milliardengeschäft mit Merchandise

«Jurassic Park» gehört für viele zu ihrer Kindheit oder Jugend. Davon profitieren die Fortsetzungen im Kino, Animations-Serien, Themenparks und diverse Merchandise-Artikel wie Spielzeug oder Games. Sie halten den Hype am Leben. Ein Milliardengeschäft: Allein in den Jahren 1993 und 1994 wurde mit Merchandise-Artikeln eine Milliarde Dollar Umsatz gemacht.

«Jurassic World Dominion» ist vorerst der letzte Kinofilm der Reihe. Doch vorbei ist es mit den «Jurassic Park»-Dinos bestimmt nicht. Dafür sind sie seit fast 30 Jahren einfach zu lukrativ.

Kinostart 9.6.2022

Radio SRF 3, Drive Time, 09.06.2022; 16:50 Uhr.

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