Die Menschen übertreiben mit ihrem Klon-Wahn – und die wild gewordenen Dinosaurier machen Jagd auf ihre Erschafferinnen und Erschaffer. Das ist kurzgefasst die Geschichte des sechsten Jurassic-Films «Jurassic World Dominion». Und eigentlich auch jene seiner fünf Vorgänger. Das Rezept ist seit fast 30 Jahren das gleiche.
Die Vorlage war der Roman «Jurassic Park» des US-Autors Michael Crichton. Er erschien 1990 und wurde zum Bestseller.
Trotzdem erwartete damals wohl niemand, dass die Geschichte um einen Freizeitpark mit Dinosauriern nicht nur die Popkultur, sondern auch das Filmemachen revolutionieren und sogar die Wissenschaft beeinflussen würde.
Fünf Milliarden Dollar eingespielt
Doch genau das schaffte die Verfilmung von 1993. Heute gehört die «Jurassic Park»-Filmserie zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Rund fünf Milliarden US-Dollar haben allein die Kinofilme bisher eingespielt.
Schauspieler Chris Pratt spielt in den letzten drei Filmen eine Hauptrolle. Als «Jurassic Park» ins Kino kam, war er 14 Jahre alt. Im Interview mit SRF erzählt er: «Zum ersten Mal sah ich lebensechte Dinosaurier. Davor kannte ich sie nur als Skelette aus dem naturhistorischen Museum oder als Zeichnungen in Schulbüchern. Doch der Film erweckte sie zum Leben.»
Lebensecht wirkende Computer-Bilder
Denn zum ersten Mal wurden für die Dinosaurier nicht nur elektronisch oder von Hand gesteuerte Figuren eingesetzt. Sondern diese wurden kombiniert mit lebensecht wirkenden computergenerierten Bildern.
Die Technologie der «Jurassic Park»-Animatoren revolutionierte das Filmemachen. Und lockte hunderttausende Menschen ins Kino. In mehreren Ländern war «Jurassic Park» jahrelang der besucherstärkste Film überhaupt.
«Das Wichtigste, das der Paläontologie widerfahren ist»
«Jurassic Park» machte Dinosaurier cool – nicht nur im Kino. Stephen Brusatte ist Professor für Paläontologie und fungierte beim neusten Film als Berater. Er schaut also darauf, dass die Dinosaurier möglichst naturgetreu dargestellt werden.
Er sagt: «‹Jurassic Park› war das Wichtigste, was der Paläontologie in den letzten Jahrzehnten widerfahren ist.» Seit dem Film interessieren sich mehr junge Menschen für Paläontologie, es wird mehr Geld in das Gebiet investiert, mehr Uni-Kurse zum Thema angeboten und es werden mehr Saurier-Ausstellungen eingerichtet.
Milliardengeschäft mit Merchandise
«Jurassic Park» gehört für viele zu ihrer Kindheit oder Jugend. Davon profitieren die Fortsetzungen im Kino, Animations-Serien, Themenparks und diverse Merchandise-Artikel wie Spielzeug oder Games. Sie halten den Hype am Leben. Ein Milliardengeschäft: Allein in den Jahren 1993 und 1994 wurde mit Merchandise-Artikeln eine Milliarde Dollar Umsatz gemacht.
«Jurassic World Dominion» ist vorerst der letzte Kinofilm der Reihe. Doch vorbei ist es mit den «Jurassic Park»-Dinos bestimmt nicht. Dafür sind sie seit fast 30 Jahren einfach zu lukrativ.
Kinostart 9.6.2022