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Neu im Kino «Don't Worry Darling»: Affären, Streit und Spuck-Attacken

Filmreif ist weniger der Streifen als die Klatschgeschichten hinter den Kulissen. Die Stars Harry Styles, Olivia Wilde, Shia Labeouf und Chris Pine präsentieren: Liebe und Abneigung – eine wahre Geschichte.

Ob Robert Downey Junior's Fahrt auf dem Sunset Strip, betrunken und nackt, oder der Nacktfoto-Leak, als Hacker private Fotos von Stars wie Jennifer Lawrence oder Kirsten Dunst im Internet veröffentlichten: Hollywood ist nicht nur eine Traumfabrik, sondern auch Produzent von Skandalen und Skandälchen seiner Stars, die oft genauso unterhaltsam sind wie seine Leinwand-Spektakel. Manchmal sind sie dramatisch, manchmal scheinen sie nur ein PR-Gag zu sein.

Eine Frau guckt seitlich, sitzt auf Stuhl vor Palmen.
Legende: Olivia Wilde ist die Regisseurin von «Don't Worry Darling» und spielt auch gleich mit. 2022 Warner Bros

Die Klatsch- und Tratsch-Geschichten rund um den Thriller «Don't Worry Darling» haben auf jeden Fall das Potenzial Klassiker zu werden.

Beef mit Labeouf

Es begann, als Regisseurin Olivia Wilde vor zwei Jahren Hollywoodstar Shia Labeouf als Hauptdarsteller feuerte.

«Seine Arbeitsweise entsprach nicht dem Ethos, das ich in meinen Produktionen verlange. Er hat einen Ablauf, der in gewisser Weise eine kämpferische Energie zu erfordern scheint», erklärte sie dem Fachblatt «Variety» schwammig.

Ein grimmiger, bärtiger Mann.
Legende: Shia Labeouf wurde durch die «Transformers»-Filmreihe bekannt und hätte eigentlich die Rolle des Jacks in «Don't Worry Darling» spielen sollen. Keystone/AP/Invision/Willy Sanjuan

Anschliessend meldete sich Shia LaBoeuf zu Wort, der mittlerweile von seiner Ex-Freundin FKA Twigs wegen sexueller Nötigung verklagt worden war, und erklärte, er hätte von sich aus das Projekt verlassen.

Verbotene Liebe am Set

Jetzt nahm die Geschichte erst Fahrt auf. Nachfolger als Hauptdarsteller in «Don't Worry Darling» wurde einer der bekanntesten Popstars unserer Zeit: Harry Styles («Watermelon Sugar»).

Filmkritik zu «Don't Worry Darling»

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Irgendwo in Wüste: Der Ort, die Autos, die Klamotten der Menschen sehen nach den 1950er-Jahren aus. Der Ort heisst Victory. Gegründet wurde er vom Firmeneigentümer, für den alle Männer im Ort arbeiten, an einem mysteriösen Projekt, über das keiner spricht.

Victory ist ein Alptraumland für Feministinnen und Feministen. Die Ehefrauen sind nur für ihre Männer da. Sie machen ihnen Frühstück, und winken ihnen hinterher, wenn sie zur Arbeit fahren. Dann putzen sie, gehen shoppen, kochen Dinner und erwarten den heimkehrenden Mann an der Haustür mit einem Glas Whiskey.

Alice ist anfangs glücklich mit diesem Leben, aber beginnt im Laufe der Zeit Dinge zu hinterfragen. Warum darf sie Victory nicht verlassen? Woran arbeitet ihr Mann Jack? Warum sind die Liebesgeschichten der Nachbarn alle so ähnlich?

Mehr über die Geschichte zu verraten, wäre ein Spoiler der Stufe 10.

«Don’t Worry Darling» ist ein mittelmässiger Film, der zwischen Mystery- und Psychodrama hin- und herpendelt und holprig erzählt ist. Die Vorbilder sind in Filmen und Serien wie «The Stepford Wives», «Truman Show», «Gamer», «Star Trek Voyager» oder «Black Mirror» zu finden.


Florence Pugh als Alice ist, wie schon in «Little Women» und «Black Widow», eine sichere Bank. Auch Harry Styles als ihr smarter Ehemann, in seiner dritten Kinorolle nach «Dunkirk» und «Eternals», macht seine Sache gut.

Das wäre nicht weiter bedeutsam gewesen, hätte sich Olivia Wilde während der Dreharbeiten nicht von ihrem Verlobten Jason Sudeikis («Ted Lasso») getrennt und wären nicht Gerüchte aufgekommen, dass sie und Harry Styles ein Verhältnis hätten. Später belegten Paparazzi-Bilder die Affäre.

Eine Frau öffnet einen grossen Umschlag.
Legende: Olivia Wilde öffnet auf der Bühne den Umschlag mit den Sorgerechtspapiere, die ihr auf der Bühne überstellt worden waren. Getty Images/Greg Doherty

Das Ganze wurde noch wilder, als Olivia Wildes Ex-Verlobter 2022 ihr die Sorgerechtspapiere höchst öffentlich zustellen liess, als sie auf einer Bühne der Comic-Con in Las Vegas Werbung für «Don't Worry Darling» machte.

Welches Problem hat Florence Pugh?

Aber damit nicht genug. Fans fiel auf, dass die Hauptdarstellerin Florence Pugh kaum Werbung für den Film machte, wie sie das bei vergangenen Filmen auf Social Media sonst so fleissig getan hatte. Prompt kam das Gerücht auf, sie habe Streit mit Olivia Wilde.

Das Gerücht wurde bei der Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig befeuert, als Florence Pugh nicht zur Pressekonferenz erschien.

Warum? Dazu gab es viele Spekulationen. Florence Pugh soll mit Jason Sudeikis (also dem Ex-Verlobten von Olivia Wilde) befreundet sein und Olivia Wilde soll schon vor der Trennung was mit Harry Styles gehabt haben. Das habe der Schauspielerin gar nicht gefallen. Ausserdem soll Florence Pugh viel weniger Geld verdient haben als der Sänger.

Drei Schauspieler:innen bei einer Filmpremiere.
Legende: Diese unscharfe Bild ist ein Still aus dem Spuck-Video, das mittlerweile nicht mehr zu sehen ist. Links sitzt Olivia Wilde, neben ihr Chris Pine. Harry Styles setzt sich gerade. Venice Film Festival

Wie immer bei Klatsch- und Tratsch-Geschichten wird man die ganze Wahrheit nie erfahren. Aber die Story von «Don't Worry Darling» ist noch nicht zu Ende. Denn es folgte «Spitgate».

Wurde auf der Weltpremiere gespuckt?

Während des Filmfestivals von Venedig ging ein Video viral, auf dem es für einige so aussah, als würde Harry Styles, warum auch immer, während der Premiere Costar Chris Pine in den Schoss spucken.

Die Aufregung war gross, weshalb sich Chris Pines Management genötigt sah zu erklären, es wäre eine lächerliche Geschichte, eine Erfindung.

Ein Mann guckt skeptisch.
Legende: Das angebebliche Opfer der Spuck-Attacke: Hollywoodstar Chris Pine («Star Trek»). In «Don't Worry Darling» spielt er den Boss von Harry Styles. 2022 Warner Bros

Jobverlust, heimliche Liebe, eine schlecht gelaunte Hauptdarstellerin, ein Angriff mit Körperflüssigkeit und wenig Fakten, daraus sollte ein Film gemacht werden. «Don't Worry Darling» kann da nur schwer mithalten.

SRF 3, 22.09.2022, 16.10 Uhr

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