Der Junge Rory (Jacob Tremblay) lockt aus Versehen einen Predator auf die Erde. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: Ein Predator ist ein aussergewöhnlich blutrünstiges Alien. Dessen Hobby: töten.
Die einzigen, die das Biest aufhalten können: Rorys Vater, der Soldat Quinn McKenna (Boyd Holbrook), die Biologin Casey Bracket (Olivia Munn) und eine Truppe psychisch angeschlagener Veteranen.
Womit sie nicht gerechnet haben: Der neue Besucher aus dem Weltall ist noch tödlicher als seine Artgenossen. Denn er hat sich mit der DNA anderer Spezies ein Upgrade verpasst.
Das Schwarzenegger-Gedenk-Zitat
«Was für ein hübscher Motherfucker!», sagt Biologin Casey Bracket beim Anblick eines betäubten Aliens.
Im ersten «Predator»-Film von 1987 klang das noch ganz anders. Damals sagte Arnold Schwarzenegger als Soldat Dutch Schaefer: «Was für ein hässlicher Motherfucker!»
Das Zitat und der Film wurden Kult. Bereits zum sechsten Mal kommen die Aliens mit den Dreadlocks ins Kino. Ausserdem hatten sie Auftritte in mehreren Comics und Games.
Der Mann im Predator-Kostüm
So wenig Computertechnik wie möglich – das war Regisseur Shane Blacks Ziel. Deshalb liess er ein 27 Kilo schweres Predator-Kostüm anfertigen. In dem steckt Stuntman Brian Prince.
Er ist mehr als 2 Meter gross und trainiert seit neun Jahren Parkour. Das habe ihm für die Rolle geholfen, sagt er in einem Interview mit dem Online-Magazin «Den of Geek»: «Die Kreatur soll schwer aussehen, aber auch agil – wie ein Löwe oder ein Bär.»
Der Predator ist seine erste grosse Rolle als Stuntman. Eigentlich hat Brian Prince Kunst studiert. Er arbeitet als Comic-Zeichner und Illustrator. «Letztes Jahr habe ich für den Mindestlohn gearbeitet», sagt er im Interview. «Und jetzt bin ich hier!»
Fakten, die man wissen sollte
Auf der Premiere am Filmfestival Toronto gab Schauspielerin Olivia Munn überhaupt keine Interviews. Kurz davor hatte sie getwittert, dass sie nur an Presseterminen für den Film teilnehme, weil sie vertraglich dazu verpflichtet sei.
Grund dafür: Sie hatte erst einige Wochen zuvor erfahren, dass sie an der Seite eines verurteilten Sexualstraftäters gespielt hatte.
Schauspieler Steven Wilder Striegel wurde 2010 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte versucht, eine Minderjährige zum Geschlechtsverkehr zu überreden. Olivia Munn informierte die Produktionsfirma. Die kurze Szene mit Striegel wurde aus dem Film geschnitten.
Der Schauspieler ist ein Freund von Regisseur Shane Black. Der entschuldigte sich in einem Statement. Er sei sich der Dimension der Straftat nicht bewusst gewesen. Black hatte Striegel bereits in «The Nice Guys» (2016) und «Iron Man 3» (2013) kleinere Rollen gegeben.
Das Urteil
Unsympathische Macho-Antihelden. Zwei Quoten-Frauen, die eigentlich gar nichts machen. Ein paar mehr oder weniger lustige Witze. Und der klägliche Versuch, noch ein bisschen ernsthafte Umweltzerstörungs-Kritik reinzupacken. Dazu ein nicht enden wollendes, ekelhaft blutiges Erschiessen, Zerreisen, Abhacken und Aufspiessen.
Wem solch ein brutales, unzensiertes Gemetzel gefällt, kann vielleicht über die sehr dürftige Story hinwegsehen. An den kultigen «Predator» von 1987 kommt dieser Teil aber definitiv nicht ran.
Kinostart: 13.9.2018