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Neu im Kino «Fast X»: Heute glänzen auch alte Actionhelden

Die Filmreihe «Fast & Furious» steht für einen Trend: Actionheldinnen und -helden werden immer älter.

Vin Diesel, das Gesicht der Filmreihe «Fast & Furious», ist 55 Jahre alt. Das ist zurzeit das typische Alter für Schauspielerinnen und Schauspieler des Actiongenres, in dem es um die glaubwürdige Darstellung von Kraft und Schnelligkeit geht.

Ein Glatzkopf am Steuer
Legende: Seit 2001 spielt der 55-jährige Vin Diesel bei der Filmreihe «Fast & Furious» mit. Universal

Keanu Reeves, der vor kurzem mit dem vierten Teil der John-Wick-Actionreihe einen Riesenerfolg feierte, ist 58 Jahre alt.

Filmkritik zu «Fast X»

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Jason Momoa fährt ein Motorrad.
Legende: Jason Momoa spielt in «Fast X» den Sohn eines Drogenbosses, der nach Rache sinnt. Universal

«Fast & Furious» bleibt auch im zehnten Teil ein Vorbild in Sachen Diversität und Gleichberechtigung. Jede Figur ist knallhart – ob jung oder alt, ob Frau oder Mann, ob Person of Color oder Weiss.

Die Story: Dominic Toretto (Vin Diesel) und seine Familie (heisst in dieser Filmreihe immer: Blutsverwandte und Freundinnen) bekommen es mit dem Sohn eines Drogenbosses (Jason Momoa) zu tun, den sie vor zehn Jahren getötet haben. Dieser macht sie zu gesuchten Outlaws und hat ein Ziel: Dominic Toretto leiden lassen, indem er jene tötet, die er liebt.

«Fast X», der vorletzte Teil der Franchise, ist sentimental, schnell und spektakulär – so wie es diese Filme stets sind. Auch die übliche Flasche Corona fehlt nicht. Und wie immer geht alles: Auch mit dem Auto einen Staudamm runterfahren.

Fazit: Action vom Feinsten, nichts für Freunde des gepflegten Arthouse.

Der unverwüstliche Tom Cruise hat gerade den siebten und achten Teil von «Mission: Impossible» abgedreht, wobei er mit 60 Jahren wie immer Kopf und Kragen riskiert hat.

Bestes Beispiel unter den alten Film-Füchsen ist Harrison Ford. Ende Juni schwingt er in «Indiana Jones and the Dial of Destiny» mit 80 Jahren nochmals die Peitsche. Im Herbst sorgt der 68-jährige Denzel Washington in «Equalizer 3» für Gerechtigkeit und Sylvester Stallone (76) zieht mit Dolph Lundgren (65) and Jason Statham (55) in «The Expendables 4» in den Kampf.

Ein Mann im Anzug in Bodybuiilder-Pose.
Legende: Auch heute lässt Sylvester Stallone (76) die Muskeln noch spielen. Seine Karriere begann «Sly» in den 1970-Jahren. UPI Photo

Auch die Heldinnen werden älter

Die Frauen im Actionbereich sind jünger, aber auch keine 30 mehr: Charlize Theron («Atomic Blonde», «Fast & Furious») ist 47 Jahre alt, Kate Beckinsale («Underworld»-Filmreihe), 49 und Milla Jovovitch («Resident Evil»-Filmreihe) 47-jährig. Die Älteste: Hongkong-Superstar Michelle Yeoh («Everything, Everywhere, all at Once») mit 60 Jahren.

Eine Frau im weissen Abendkleid auf einem roten Teppich
Legende: Oscar-Preisträgerin Michelle Yeoh (60) begann ihre Karriere als Actionstar Mitte der 1980er-Jahre im Hongkonger Martial-Arts-Kino. ZUMA Wire

Dass die Leinwand-Kämpferinnen und -kämpfer älter werden, schadet dem Geschäft nicht. In den USA und der Schweiz gehört das Actiongenre zu den beliebtesten. Laut Procinema war es mit 34.5 Prozent Marktanteil 2022 das erfolgreichste in der Schweiz. Auch Frauen schauen diese vermeintlichen Männerfilme.

Warum aber werden Actionstars älter? Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Alt ist das neue Jung

Die Gesellschaft wird älter und damit auch das Publikum, wodurch in die Jahre gekommene Heldinnen und Helden akzeptabel werden. Und: Jüngere Kinogänger werden, wenn man auf die Kinokassen guckt, nicht abgeschreckt.

Ausserdem wird der Traum vom alterslosen Altern mittlerweile auf der Leinwand wahr – dank hartem Training der Stars, Fortschritten der kosmetischen Chirurgie, vor allem aber dank Computerfiltern und -tricks. Im Trailer zum fünften «Indiana Jones» ist ein digital verjüngter Harrison Ford zu sehen.

Sequels machen Senioren

Dazu kommt, dass der Fortsetzungsboom Hollywoods auch Actionfilme betrifft. «Fast & Furious» gibt es seit über 20 Jahren. Tom Cruise erfüllt seit 1996 eine «Mission: Impossible» nach der anderen. Die Reihen werden so lange es geht mit etablierten Akteurinnen und Akteuren realisiert.

Ein Mann im Anzug auf dem roten Teppich.
Legende: Im Juli kommt Tom Cruise (60) mit «Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One» in unsere Kinos, die Fortsetzung 2024. ZUMA Wire

Nachwuchs gibt es kaum. Nicht wegen mangelnden Talents. Es ist gut möglich, dass die Zeit grosser Filmstars vorbei ist – und das nicht nur im Actionbereich. Schauspielerinnen und Schauspieler sind durch Social Media im Alltag präsent, wodurch das Geheimnisvolle und Elitäre verschwindet, das Stars früher umgeben hat. Gleichzeitig drehen die Jüngeren weniger Filme als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger.

Zudem verlieren die Produkte der Stars an Aufmerksamkeit. Kinospektakel stehen in Konkurrenz zu Games, Streaming-Angeboten, Youtube und anderem. Filme, die «Talk of the Town» sind, reduzieren sich auf ein paar Marken, wie «Star Wars» oder James Bond.

Charlize Theron mit kurzen Haaren.
Legende: Charlize Theron (47) stieg 2017 bei «Fast and Furious» ein. In «Fast X» hat sie die meisten Kampfszenen. Universal

Zusammengefasst: Gesellschaftlicher Wandel, der Boom von Franchises und eine veränderte Medien- und Konsumwelt führen dazu, dass Actionheldinnen und -helden auf der Leinwand immer älter werden. Das gilt übrigens auch für andere Filmgenres.

Kinostart: 18.05.2023

Gibt es Nachwuchs im Actionbereich?

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Der einzige Mann, der zurzeit Potential zeigt, ist Chris Hemsworth (39), den zwar jeder mit den «Thor»-Superhelden-Filmen verbindet, der sich aber mit der «Extraction»-Filmreihe im Actionbereich positioniert hat.

Bei den Frauen entwickelt sich Ana de Armas (35) seit ihrem legendären Auftritt im James-Bond-Spektakel «No Time to Die» zum Actionstar. Mit «The Gray Man», «Ghosted» und dem kommenden John-Wick-Spin-of «Ballerina» hat sie in letzter Zeit gleich drei Projekte im «Schlag-und-Schiess-Genre» realisiert.

SRF 3, 17.05.2023, 15:45 Uhr

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