In den 1970er-Jahren ist Barry Seal (Tom Cruise) ein ganz gewöhnlicher Linienpilot der US-Airline TWA. Bis er von Monty Schafer (Domhnall Gleeson) als inoffizieller CIA-Mitarbeiter angeheuert wird.
Seal soll mit einem zweimotorigen Kleinflugzeug in Nicaragua Fotos von den Stellungen der sandinistischen Regierungstruppen machen und den rebellischen Contras Waffen liefern.
Statt mit leerem Flugzeug heimzufliegen, beginnt Seal für das Medellin-Kartell Kokain in die USA zu schmuggeln. Doch dieser Tanz auf zwei Hochzeiten wird immer gefährlicher.
Das zentralste Zitat
«Und das ist legal?», will Barry Seal wissen, als die CIA ihn als Waffenschmuggler anwirbt. «Wenn man es für die Guten macht», antwortet Agent Schafer. Das ist der Anfang dieser Räuberpistole, die – so unglaublich sie auch klingt – auf realen Ereignissen beruht.
Der Hauptdarsteller
Tom Cruise hat schon einmal beim Sciencefiction-Film «Edge of Tomorrow» (2014) mit Regisseur Doug Liman zusammengearbeitet. Damals spielte er einen Klonsoldaten, der -zigmal umkommt und wieder aufersteht. Nicht gerade die klassische Heldenrolle, die man von Cruise erwarten würde. Auch in Limans «Barry Seal – Only in America» unterwandert der Hollywood-Star diese Erwartungen und verkörpert ein ausgekochtes Schlitzohr.
Fakten, die man wissen sollte
Der Pilot Barry Seal hat von Ende der 70er- bis Mitte der 80er-Jahre tatsächlich sowohl für die CIA als auch für Pablo Escobars Drogenkartell gearbeitet. Um das Groteske dieser Situation zu betonen, inszeniert Doug Liman das Ganze als Actionkomödie. Das ist zwar höchst unterhaltend, degradiert aber die politischen Hintergründe des Contra-Kriegs zur reinen Staffage.
Das Urteil
Tom Cruise wirkt als schmuggelnder Pilot erfrischend frech. Er geniesst es sichtlich, diesen einerseits durchtriebenen, anderseits naiven Draufgänger zu spielen.
Darüber hinaus sorgen Action, Situationskomik und Zeitkolorit für beste Unterhaltung. Man vermisst allerdings eine kritische Note, welche die Verwicklung der USA in den Contra-Krieg erläutert und hinterfragt.
Kinostart: 7. September 2017