Claude Lanzmann, der französische Filmemacher, Schriftsteller und Regisseur des Holocaust-Zeitzeugenfilms «Shoah» starb am Donnerstag, wie seine Ehefrau der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Mit seiner fast zehnstündigen Zeitzeugen-Dokumentation «Shoah» aus dem Jahr 1985 über den Völkermord an europäischen Juden hat Lanzmann Geschichte geschrieben. Er liess darin Opfer und Täter des Holocaust zu Wort kommen.
Lanzmann wurde 1925 in der Nähe von Paris geboren. Er studierte Philosophie und war Lektor an der Freien Universität Berlin. Als Journalist reiste er unter anderem nach China und Korea und engagierte sich gegen den Algerienkrieg.
Lanzmann war mit dem Philosophen Jean-Paul Sartre befreundet und führte mit der Schriftstellerin Simone de Beauvoir eine siebenjährige Beziehung.
Noch im vergangenen Jahr präsentierte er beim Filmfestival in Cannes ausser Konkurrenz den Dokumentarfilm «Napalm».
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Nachrichten, 5.7.2018, 13:00 Uhr.