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Film & Serien Regisseurin Christine Wiederkehr: «Sei ehrlich mit dir selbst»

Christine Wiederkehr ist eine gestandene Regisseurin von Fernsehwerbung – doch nun ist sie dabei, sich auch als Drehbuchautorin einen Ruf zu machen. Geholfen hat ihr dabei der Treatment Award, den sie letztes Jahr am Zurich Film Festival gewann.

Christine Wiederkehr, wo standen sie beruflich vor dem Treatment Award?

«Änneli» ist meine erste Drehbucharbeit für einen Langspielfilm. Ich schreibe schon seit mehreren Jahren daran – allerdings mit grossen Unterbrüchen, da ich auch als Regisseurin in der Werbung tätig bin. Mittlerweile hat das Projekt einen neuen Arbeitstitel: «Die Solistin».

Warum haben sie am Treatment Award teilgenommen?

Treatment Award

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Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und Telepool Zürich lancierten mit dem Zurich Film Festival (ZFF) zum dritten Mal den Treatment Award. Die Auszeichnung ist mit 5000 Fr. dotiert plus Entwicklungsvertrag im Wert bis zu 25'000 Fr. zur Erstellung eines Drehbuchs für einen langen TV- oder Kinofilm. Preisverleihung ist am 3.10. im Opernhaus Zürich.

Weil ich mit meiner Arbeit an die Öffentlichkeit gelangen wollte, und weil ich mir erhoffte, durch den Treatment Award als Autorin anerkannt zu werden.

Worum ging es in ihrem Sieger-Treatment?

Es geht um die komplexe Beziehung zwischen Täter und Opfer in einer Missbrauchsgeschichte. Die Geschichte wird parallel erzählt aus der Perspektive des Mädchens und aus der Sicht der erwachsenen Frau 25 Jahre später.

Was ist aus dem Stoff geworden?

In der Zwischenzeit habe ich zusätzlich zum Treatment Award auch eine Finanzierungszusage von der Zürcher Filmstiftung für das Drehbuch erhalten. Beim Bundesamt für Kultur hingegen ist die Eingabe noch offen. Als Produzentin des Projekts ist Karin Koch von Dschoint Ventschr mit dabei.

Welche Auswirkung hatte der Gewinn des Treatment Awards auf ihre Karriere?

Solche Preise sind sehr wichtig, um in der Branche Anerkennung zu erhalten, und die Anerkennung wiederum braucht es, um überhaupt die Finanzierung zustande zu bringen. Ich freue mich sehr darüber, dass das SRF bereits Interesse für meine Arbeit gezeigt hat!

An was für einem Projekt arbeiten sie zurzeit?

Zur Person

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Christine Wiederkehr studierte von 1999 bis 2001 an der École cantonale d'art de Lausanne, danach an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Ihr Abschlussfilm «Floh!» (vom SRF koproduziert) wurde mehrfach ausgezeichnet. Seit 2007 ist sie als Regisseurin im Werbebereich tätig. Sie entwickelt nebenher jedoch auch andere Stoffe.

Ich stecke in den Vorbereitungen für drei TV-Werbefilme. Ab Mitte Mai werde ich dann wieder an einer neuen Drehbuchfassung von «Die Solistin» schreiben.

Was raten sie den Teilnehmern beim diesjährigen Award?

In erster Linie einfach das, was ich auch mir selber immer wieder sage: «Habe keine Angst davor, mit dir selbst ehrlich zu sein.» Eine konkretere Anleitung zu geben, fände ich ziemlich überheblich. Es ist halt eine Lotterie – man weiss nicht, wer die geschriebenen Texte lesen wird, und man schreibt sie ja auch nicht für diese Personen, sondern aus einem persönlichen Interesse heraus. Natürlich gibt es klare Do's und Dont's, aber sicher kein Handbuch. Sonst wäre es ja auch nicht so schwierig …

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