Warum erzählen Sie in «Pause» eine romantische Liebesgeschichte im Musikermilieu?
Weil ich ein Musikfanatiker bin und einen sehr romantischen Schweizer Film drehen wollte! Meine Ideen entstehen immer aus Anekdoten – Dinge die ich, meine Freunde und Bekannten erlebt haben. In meinen Kurzfilmen habe ich bereits ähnliche Figuren kreiert und mich in sie verliebt. Ich musste darüber einen Spielfilm drehen.
Wie sind Sie zu dem Projekt gekommen?
Es hat mit einem Song angefangen. Ich kam frisch aus dem Drehbuch-Studium, und als ich auf meiner Gitarre ein Liebeslied komponierte, wusste ich: Dieser Song muss in der Schlussszene einer romantischen Komödie laufen. Die Produktionsfirma Box Production mochte meine Idee. «Pause» ist autobiografisch – obwohl ich Drehbuch studiert habe, war es mir wichtig, als Regisseur meine Vision selber umzusetzen. Die Songs im Film sind von mir geschrieben.
Was war das Schwierigste bei der Realisation des Films?
Ich war mir lange nicht sicher, ob die Story funktioniert, und habe über zwei Jahre daran geschrieben. Sie sollte simpel und romantisch sein, aber doch nicht plump. Nach einem aufwändigen Casting fand ich mit Baptiste Gilliéron den perfekten Hauptdarsteller. Er ist in praktisch jeder Szene – ich musste mir sicher sein, dass das Publikum diesen sympathischen Loser mag und ihm folgen will.
Was bedeutet der Schweizer Filmpreis für Sie?
Der Preis schlägt eine wichtige Brücke zwischen der West- und der Deutschschweiz. Ich bin extrem stolz auf meine Schauspieler. Die Nominationen für den besten Haupt- und Nebendarsteller sind eine Bestätigung, dass sich das lange Casting gelohnt hat. Der Berner Nils Althaus wurde bereits vier Mal für den Quartz nominiert und hat ihn nie bekommen. Ich finde, dieses Mal muss er gewinnen!
Was machen Sie mit der Prämie von 12‘500 Franken, und wie geht es bei Ihnen weiter?
Meine Steuern bezahlen (lacht). Keine grossen Sachen. Aber ich bin der Überzeugung, man sollte Geld nicht zu lange behalten, sondern ausgeben. Ich besuche bald ein Drehbuchatelier im kanadischen Québec. Meine neuen Projekte gehen in eine ähnliche Richtung. Das Musikermilieu hat es mir angetan.