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Schweizer Tatort War das ein kunstvoller Krimi oder kriminelle Kunst?

Vom «grossen Kino» bis «mir ist einfach nur schwindlig»: Der Schweizer Tatort spaltet das Publikum.

Über den ersten «Tatort» nach der Sommerpause wurde bereits im Vorfeld heftig diskutiert. Die «Bild» zum Beispiel glaubte nach dem ersten Screening, «Die Musik stirbt zuletzt» sei zu schlecht zum Senden – und beschwor eine Krise des Schweizer «Tatorts» herauf.

Ungewohntes Lob von den Nachbarn

Nun die Überraschung: Der als «One Shot» gedrehte «Tatort» wird – zumindest in der deutschen Presse – bejubelt. Der «Spiegel» schreibt von «grossem Kino». Der heimliche Star: Kameramann Filip Zumbrunn, der vorab seine Unterarme trainierte, um die Kamera 90 Minuten lang halten zu können. Im deutschsprachigen Fernsehen hätte man noch nie eine solch «virtuose Beweglichkeit» gesehen, so der «Spiegel».

Auch der «Stern» geizt nicht mit Superlativen. Der Auftritt von Flückiger und Ritschard sei «brilliant» gewesen und diese Folge möglicherweise der beste «Tatort», der je aus Luzern gesendet wurde.

Die Schweizer können’s doch!

Der 14. Schweizer «Tatort» sei zur Abwechslung «furios», so die «Zeit». Auch deutsche Twitter-User fanden: Die Schweizer können ja doch Tatort.

Nicht nur die deutsche, auch die österreichische Presse fand Gefallen an dem Familiendrama rund um den Millionär Walter Loving, der sich im Zweiten Weltkrieg mit der Rettung von Juden bereicherte. Die «Presse» lobt den «angenehmen Drive» und laut «Kurier» müsse sich der Schweizer Tatort «nicht in der Sommerpause verstecken».

Keine Zeit für die Story

Während die ausländischen Medien loben, hagelt es von der Schweizer Presse Kritik. Der «Tages-Anzeiger» bemängelt etwa: Dass Regisseur Dani Levy die neue «Tatort»-Folge in einer einzigen Einstellung drehen liess, führe zu einer «Dramatik des Vorbeihastens». Flückiger im verschwitzten FCL-Trikot und Ritschard im lachsfarbenen Abendkleid wirkten zudem «hölzern» und würden «durch die Handlung hecheln».

Und «20 Minuten» schreibt: Der Krimi kratze nur an der Oberfläche. Am Schluss blieben wegen der «theatralischen Erzählform» viele Fragen offen.

Vier Tote und ein Fragezeichen

Nicht ganz klar aufgeklärte Verbrechen: Ähnliches twittern die Kritiker im Netz.

Das Ermittler-Fieber schwappt auf die Twitter-User über. Die Frage kursiert: Wie logisch ist der Plot? – und wird mit einer Prise Sarkasmus beantwortet.

Zu viel Theater, zu wenig Krimi

Was die Twitter-User hingegen am meisten beschäftigt: die Kameraführung. Für traditionelle «Tatort»-Fans ging wegen dem Kunststück «One Shot» der Krimi verloren.

Und was ist mit dem FCL?

Nebst Fachsimpeln über Regie und Kamera trieb die Tatort- und (Fussball)fans eine wichtige Frage um:

Der SRF-Live-Chat mit Stefan Gubser hält die Antwort übrigens bereit: Gemäss FCL-Fan Gubser schlug Luzern GC mit 4:2.

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