Die Gewinnerin des 7. Migros-Kulturprozent CH-Dokfilm-Wettbewerbs zum Thema «Utopie» ist die Schweizer Filmemacherin Mirjam von Arx. Der Titel ihres Projekts: «Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst».
Es soll ein Dokumentarfilm über den Traum einer angstfreien Gesellschaft werden. Im Zentrum steht die Frage, ob das überhaupt etwas Wünschenswertes ist.
Wenn Angst die Freiheit einschränkt
Angst ist ein wichtiges Thema, findet Jurypräsident Ulrich Seidl. «Die tägliche Angst geht um und ist uns zur Gewohnheit geworden», sagte er in seiner Laudatio in Solothurn.
«Wir haben Angst vor Terroranschlägen, vor Autounfällen und Flugzeugabstürzen. Wir haben Angst vor Naturkatastrophen, vor Migranten, vor Fremden und Flüchtlingen. Wir haben Angst vor Ansteckung und Viren, vor Krebs und Krankheiten, vor Klimawandel, Luft- und Lichtverschmutzung. Wir haben Angst um unser Leben.»
Der Filmemacher glaubt, dass Angst heutzutage missbraucht werden könne, um die Freiheiten der Bürger einzuschränken. «Unsere Ängste sind Futter für Populisten, Demagogen und Demokratieverächter», so Seidl.
Persönlicher Bezug zum Thema
Gewinnerin Mirjam von Arx kommt aus Weinfelden. Sie hat einen ganz persönlichen Bezug zum Thema Angst.
2010 kämpfte sie gegen den Krebs, im gleichen Jahr starb ihr damaliger Freund beim Basejumping. Ein Sprung von einer 350 Meter hohen Felswand kostete ihn das Leben. Über seinen Tod hat von Arx einen Film gemacht. Insgesamt sieben Dokumentarfilme hat die 50-jährige Regisseurin bisher gedreht.
Das Projekt kann entstehen
Für die Produktion von «Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst» bekommt Mirjam von Arx von Engagement Migros (dem Förderfonds der Migros-Gruppe) und der SRG SSR einen Beitrag in der Höhe von 480’000 Franken .