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Game-Review «Deru»: kniffliges Knobelspiel aus der Schweiz

Es kann schnell passieren, dass man «Deru» aufgrund seines schlichten Designs unterschätzt. Doch dieses Rätselspiel zeigt eindrücklich, wie sehr ein Strich und ein Punkt zur Herausforderung werden können.

Die Schweizer Game-Entwickler-Szene boomt. Immer mehr kleine Studios schiessen wie Pilze aus dem Schweizer Boden und haben aufregende Game-Konzepte im Angebot.

Eines dieser Studios ist Inkkit aus Zürich. Vier ehemalige Game-Design-Studenten, die heute ihr erstes Spiel veröffentlichen. «Deru - the Art of Cooperation» ist ein Knobelspiel, das es in sich hat. Wie sehr ein Strich und ein Punkt zur persönlichen Herausforderung werden können, siehst du im Video-Review (oben).

Vom Traumberuf zur Realität

Game-Entwickler, das mag für viele nach einem Traumberuf klingen, die Realität sieht aber oft anders aus. Die Finanzierung der Spiele ist der grosse Knackpunkt. Darum arbeiten die meisten Spielemacher hierzulande in Zweitjobs während sie ihr Spiel entwickeln, so auch Dominik Haas, der Gründer von Inkkit.

Nur Pro Helvetia unterstützt hierzulande die junge Gaming-Industrie, dieses Jahr mit 750'000 Franken. Ansonsten fehlen die Geldgeber sowohl auf privater als auch auf politischer Ebene. Die Volksinitiative für ein kantonales Film- und Medienförderungsgesetz, das auch Games als neue Medien mit einschliesst, wurde in Zürich mit fast 80 Prozent abgelehnt. Ausserdem gibt es in der Schweiz noch keinen einzigen Publisher, der beim Vertrieb der Spiele helfen könnte.

Selbstbewusste Schweizer Spielemacher

Darum hilft sich die Schweizer Gaming-Entwickler-Szene gerne selbst. Das vierköpfige Team von Inkkit bestreitet seinen ersten Game-Release ganz alleine - ohne Publisher. Und wenn man doch mal Hilfe braucht, sind die Kollegen zum Glück nicht weit.

Audio
Interview: Dominik Haas
aus Junge Popkultur, urbanes Leben vom 06.11.2018. Bild: Schweizer Radio und Fernsehn
abspielen. Laufzeit 27 Minuten 22 Sekunden.

Inkkit teilt sich sein Büro einerseits mit Maniax Studios, die uns vor Kurzem mit ihrem Multiplayer-Arena-Shooter «Retimed» begeistert haben. Und andererseits Stray Fawn Studios, das gerade mit ihrem Drohnenkonstruktions-Spiel «Nimbatus» den internationalen Tencent Game Innovation Award gewann.

Auch Inkkit hat bereits vor ihrem ersten Game-Release von «Deru» sieben Preise und Awards gewonnen. Auch dafür stehen Schweizer Games, für kreative und einzigartige Ideen mit viel Potenzial, die allerdings selten Millionenbolzer werden.

«Deru - The Art of Cooperation» ist für Nintendo Switch und Windows PC erhältlich und kostet rund 15 Franken.

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