Das Gamingjahr 2017 hat sehr vielversprechend begonnen. Lange vor dem Weihnachtsgeschäft haben wir bereits mehrere Kandidaten, die Schlange für den Titel «Game des Jahres» stehen. Darum hier unsere drei bisher liebsten Spiele aus unterschiedlichen Genres, dank denen die verregneten Osterfeiertage noch schneller vorbeigehen, als dir sowieso schon lieb ist.
«Zelda: Breath of the Wild»
- Genre: Open-World-Action-Adventure-Game
- Erschienen für Nintendo Switch und Wii U
- Kostenpunkt: ca. 70 Franken
- Freigegeben ab 12 Jahren
Kaum ein Game löst das Versprechen einer «Open World» – also völliger Bewegungs- und Handlungsfreiheit – so schnell und umfassend ein wie das neue « Zelda ». Diese Freiheit haben wir nämlich von Anfang an: Unser Held Link wacht in einer Höhle auf, nach hundert Jahren Tiefschlaf, um einmal mehr das Land Hyrule vor dem Verderben zu retten. Wir stolpern aus der Höhle und können – kaum ist der Schlaf aus den Augen gerieben – wandern, wohin wir wollen.
Oft spielt sich «Breath of the Wild» wie ein Survival-Game. Unsere Ausrüstung (Schwert, Schild und Bogen) nutzt sich schnell ab. Zu dem toll verzierten Säbel entwickeln wir also besser keine allzu tiefe Beziehung – wir müssen ihn sowieso bald wieder ersetzen.
In den Bergen ist es kalt, in der Wüste heiss. Mit der richtigen Kleidung, einem Trank oder einem rassigen Pfeffersteak kühlen oder wärmen wir uns, je nach Situation.
Insgesamt fünf Fähigkeiten werden uns zu Beginn des Spiels beigebracht. Ausgestattet mit diesem Wissen erkunden wir Hyrule. Wir entdecken nicht nur Orte und Geschichten, sondern auch Regeln. Was können wir tun und wie reagiert die Spielwelt darauf? Das ist unheimlich reizvoll – vor allem, da «Breath of the Wild» nicht nur fast alles erlaubt, sondern auch auf fast alles eine Antwort antwort hat.
Ich kann es nicht anders sagen: Ein Meisterwerk! Aber seht selbst.
«Resident Evil 7»
- Genre: Survival-Horror-Game
- Erschienen für Microsoft Windows, Playstation 4 und Xbox One (VR-Version zeitexklusiv vorerst nur für Playstation VR)
- Kostenpunkt: ca. 80 Franken
- Freigegeben ab 18 Jahren
Das erste grosse Virtual-Reality-Spiel ist da und es hat uns wortwörtlich vom Stuhl gehauen! Und zwar vor Schreck. Denn « Resident Evil 7 » ist nichts für schwache Nerven. Umwerfend ist es aber auch, weil es fast alles richtig macht und dem Survival-Horror-Franchise zu neuer Frische verhilft.
Als Spielfigur Ethan schleichen wir mutig durch die gruselige und verlassene Plantagenvilla der Baker-Familie. Wie es scheint, haben die Bakers etwas mit dem Verschwinden unserer Frau Mia zu tun. Zumindest lässt das eine Videobotschaft vermuten, die wir nach drei langen Jahren Funkstille von unserer grossen Liebe erhalten haben.
Obwohl Mia nicht will, dass wir sie suchen (was denken sich Frauen eigentlich bei solchen Videobotschaften?), sitzen wir kurze Zeit später im Auto und fahren an den Ort, an dem die Botschaft aufgenommen wurde – Dulvey in Louisiana.
Zugegeben, das VR-Gefühl ist noch nicht perfekt. Von den Cutscenes, die wir lediglich wie auf einem Bildschirm vor uns sehen, über den Kabelsalat, der zwangsläufig um uns herum entsteht, bis hin zur Übelkeit, mit der man erst einmal zurechtkommen muss. Doch dieses «mittendrin statt nur dabei Gefühl» vermittelt die VR-Brille schon Mal richtig gut.
Ob man mit oder ohne Brille spielen will, ist einem jederzeit frei überlassen. Nach Möglichkeit sollte man es jedoch zumindest mit Brille versuchen. Denn «Resident Evil 7» ist nicht nur das bisher umfangreichste VR-Spiel, es ist meiner Meinung nach auch das Beste , was VR bis zum heutigen Tage zustande gebracht hat.
«NieR: Automata»
- Genre: Action-Role-Play-Game
- Erschienen für Playstation 4 und Microsoft Windows
- Kostenpunkt: ca. 70 Franken
- Freigegeben ab 18 Jahren
Der Vorfilm macht klar: Aliens haben die Erde übernommen, die Menschheit ist darum auf den Mond ausgewichen. Von dort aus schicken die Menschen sogenannte YoRHa-Androiden – wie unsere Hauptfigur 2B – auf die Erde, um die Aliens und die Maschinen, welche sie dort stationiert haben, zu bekämpfen und die Erde zurückzugewinnen.
Eine simple Geschichte in plumpster Sci-Fi-Manier – mit andern Worten das perfekte Setting für einen Kampf, den es im Grunde nicht weiter zu hinterfragen gilt.
Doch « NieR: Automata » will mehr sein. Bereits zu Beginn der Geschichte treffen wir auf einen Roboter, der mit uns über Gott nachdenkt. Und wenig später lernen wir Jean-Paul Sartre kennen, der uns in seine Theorie des Existenzialismus einführt.
Die Macher bezeichnen das Spiel als Action-RPG. Das ist zwar richtig, doch ich finde fast schon ein bisschen tiefgestapelt . Denn «NieR: Automata» schlüpft in viele unterschiedliche Gewänder. Nebst spektakulären Bosskämpfen und einer dichten Geschichte, wechselt immer wieder die Kameraperspektive und somit die ganze Spielart.
Innert Sekunden wird so aus dem fröhlichen Hack-and-Slay-Moment von gerade eben eine Top-Down-Bullet-Hell à la « Ikaruga » oder auch ein Endless Runner à la « Hyperburner ». Mit anderen Worten: NieR ist für mehr als nur eine Überraschung gut!