Mit «Doom» von 1993 gelang John Carmack und John Romero eine Fusion zweier Subkulturen. Sie mischten Sound und Ästhetik des Heavy Metal mit dem jungen Genre des dreidimensionalen Schiessspieles – und schufen eine Bombe, deren Explosion noch heute nachhallt. «Doom» machte das Genre des «First Person Shooter» gross und geriet dann auch im Zentrum der «Killerspiel»-Debatte der 90er-Jahre.
Die ist heute zwar vorbei . Und «Doom» wurde mit jeder neuen Version stetig mittelmässiger – bis 2016 ein Reboot gelang, der alle überraschte . Gut modernisiert bediente es die alten Emotionen: Es war schnell, brutal, laut und aufregend.
Nun schlachten, schiessen, zersägen, sprengen wir wieder Dämonen im neuen «Doom Eternal». Und die Grundmechanik des Games ist noch immer sehr gut – wir bewegen uns sehr schnell, die Musik ist brutal, die Dämonen eklig und die Idee, dass uns per besonders grässlichem «Glory Kill» getötete Dämonen heilen, zwingt uns dazu, uns ins Getümmel zu stürzen und Vorsicht abzulegen.
Doch auf diese solide Grundstruktur packt «Doom Eternal» nun etwas mehr Komplexität als in der letzten Ausgabe. Mehr Waffen, deren Funktionen wir mehrfach verändern können; Verbesserungen für unseren Anzug; und viele Spezialfähigkeiten, die uns verschiedene Vorteile geben – wenn wir dann in der Hektik des Schlachtgetümmels überhaupt daran denken, dass wir auch noch jenen Knopf drücken könnten.
Weil all diese Funktionen erklärt werden müssen, unterbricht das Game immer wieder den Fluss für kurze Tutorials – etwas, das im Vorläufer viel, viel eleganter war.
Dazu kommen etwas zu viele Sprung- und Kletterpartien, die unseren «Doom Slayer» kurzzeitig in Mario verwandeln – auch das für mein Empfinden ein Stilbruch.
Deshalb: Ja, das ist noch immer ein tolles Game. Doch wer einfach für ein paar Stunden kopflos Dämonen kopflos machen will, schiesst mit der «Doom»-Version von 2016 besser.
«Doom Eternal» ist für Windows PC, Playstation 4 und Xbox One. Es ist ab 18.