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190. Geburtstag Glückwunsch, der [Substantiv, m.]

Konrad Duden, der Vater des Dudens, würde heute 190 Jahre alt. Vier überraschende Geschichten zum gelben Wörterbuch.

Keine Schönheit, aber knallig und prall. Kein Lieblingsbuch, aber oft aufgeschlagen: Ein durchweg praktisches Ding, dieser Duden.

1880 veröffentlichte der Lehrer und Rektor Konrad Duden sein erstes Wörterbuch: den Urduden. Heute würde der Namensgeber des Dudens 190 Jahre alt – und wohl über manches neue Wort und manche neue Regel die Stirn runzeln. Denn im Lauf der Zeit hat sich in der Rechtschreib-Bibel einiges verändert. Vier Beispiele.

Neue Wörter: Ohne «Überschwupper», dafür «hyggelig»

Heute schon «genafzt» und «genont»? Vermutlich nicht. Denn die Wörter «nafzen» (einnicken) und «nonen» (Mittagsschlaf machen) wurden im Lauf der Zeit aus dem Duden gestrichen. Ebenso wie «Kodaker» (Paparazzi), «Zärtling» (Weichei), «Nebenwohner» (Nachbar) und «Nupturienten» (Heiratswillige).

Manches verschwundene Wort liest sich so bildlich, dass man es direkt vermisst: Ein «Überschwupper» (Pulli) klingt wunderbar «hyggelig» (gemütlich).

«Hyggelig» ist übrigens eines der 5000 Wörter, die erst seit einem Jahr im Duden stehen. Genauso wie «liken», «Low Carb», «Fake News» und «Selfiestick». Schöne neue Wörterwelt.

Neue Regeln: Zuerst der Schlusspunkt, dann das Emoji

Eine Frage trieb Konrad Duden noch nicht um. Heute gehört sie aber geklärt: Wo im Satz hat das Emoji seinen Platz?

«Alles klar :)?» Falsch! «Alles klar? :)» müsste es richtig heissen. Zumindest gemäss der Empfehlung, die der Duden-Verlag 2018 ausgesprochen hat.

Die offizielle Antwort auf die Frage, wo denn nun Emojis und Emoticons beim Schreiben hingehören, lautet: Emojis ersetzen nicht das Satzzeichen. Sondern sie stehen hinter dem Schlusspunkt, Frage- oder Ausrufezeichen. Na dann. ;)

Geschrieben wie gelafert: Schweizerdeutsch im Duden

«Schatz, zum Znacht gibt's Fotzelschnitte. Da kannst auch du Körnlipicker mitessen. Und zieh dem Baby das Schlüttli an, bei diesem Pflotsch!» Bei solchen Ansagen müssten unsere deutschen Nebenwohner wohl mehrfach zum Duden greifen.

Zum Glück sammelt dieser auch zahlreiche Wörter, die nur regional gebräuchlich sind. Etwa Helvetismen wie «Agglo», «lafern» und «Fötzel» – aber etwa auch das Berliner Pronomen «Icke».

Geschrieben wie gehört: Gehört sich das?

Konrad Duden wünschte sich, dass Begriffe phonetisch im Wörterbuch stehen, also vom Gesprochenen abgeleitet. Das hielt er für sozialer und weniger aristokratisch als die historische Ableitung aus dem Mittelhochdeutschen.

Schreiben, wie man spricht oder doch lieber so, wie historisch gewachsen? Diese Frage spaltete nicht nur im 19. Jahrhundert die Geister. Sondern besonders auch rund um die neue Rechtsschreibung, die 1998 in Kraft trat.

Aus der «Schiffahrt» wurde im Duden die «Schifffahrt» und aus der «Gemse» eine «Gämse». Die «Mayonnaise» durfte nun auch «Majonäse» sein und die «Spaghetti» auch «Spagetti».

Was Schreiben einfacher machen sollte, machte es in den Augen vieler komplizierter. Ach, die Orthographie. Oder Orthografie? Da bleibt auch uns nichts anderes übrig, als im Duden nachzuschlagen.

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