Wie würden Sie es in einer Whatsapp-Nachricht schreiben: «Na, wie geht's? :)» oder «Na, wie geht's :)?» Wo Smileys und Emojis hingehören, das ist nun nicht mehr nur eine Frage des Geschmacks.
Duden hat in seinem neusten Handbuch eine offizielle Empfehlung zum Schreiben mit Emojis veröffentlicht. Sie lautet: Emoticons und Emojis ersetzen bei ganzen Sätzen nicht den Schlusspunkt. Und: sie gehören hinter das Satzzeichen.
Dass die neue Regel bemerkt wurde, liegt an Twitter-User Lukas Funk. Dieser fragte vor Kurzem beim Duden-Verlag nach.
Dieser antwortete:
Wie Fussnoten
Auf die Antwort des Duden Verlags reagierten User mit – wie sollen wir uns ausdrücken? Herzchen in den Augen oder fragendem Blick.
Die Frage, wo die Emojis hingehören, hätten sie schon vor Lukas Funks Tweet diskutiert, sagt Duden-Redaktorin Melanie Kunkel. Denn in der Sprachberatung, in Gesprächen und in Zuschriften an die Redaktion sei sie immer wieder aufgekommen.
«Für die Empfehlung haben wir uns dann an der Positionierung von Fussnoten-Zeichen orientiert, also den kleinen hochgestellten Ziffern.»
Dudeneintrag ist kein Ritterschlag
Verpasst die Duden-Redaktion den Emojis mit dem Duden-Eintrag auch eine Art Ritterschlag? Melanie Kunkel winkt ab: «Wie für Wörter, die wir neu in den Duden aufnehmen, gilt: Nur weil etwas im Duden steht, heisst das nicht, dass wir die Verwendung in jedem Fall empfehlen.»
Emojis könnten in der informellen digitalen Kommunikation eine wichtige Funktion erfüllen. Denn obwohl das, was wir auf dem Handy tippen, oft stark von Mündlichkeit geprägt sei, fehle Sprachmelodie, Gestik oder Mimik: «So kann ein lustig gemeinter Satz schnell unfreundlich wirken. Emojis können genau das kompensieren: Indem ich sie verwende, wird eindeutig, was ich meine.»
Rechtschreibung kann nicht schaden
Da wir im Alltag immer mehr über Smartphone oder Facebook kommunizieren, enstehen neue Formen von Sprache, die bewusst mit formalen Regeln brechen, indem sie etwa unvollständige Sätze, umgangssprachliche Wörter oder Ziffern als Silben verwenden, sagt Duden-Redaktorin Melanie Kunkel. «Aber natürlich ist es auch in digitalen Medien nicht egal, wie wir schreiben.»
In Netzdiskussionen beobachte man oft das Phänomen, dass es plötzlich nicht mehr um den eigentlichen Gegenstand gehe, sondern ein Schreiber aufgefordert werde, erstmal zu lernen, wie man richtig schreibe, sagt Melanie Kunkel. «Wer mit seinen Inhalten ernst genommen werden will, tut also gut daran, auf Rechtschreibung wert zu legen.»
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