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Bild halbnah eines Mannes in schwarzer Mönchskutte mit umgehängtem Kreuz, draussen vor dem Kloster stehend.
Legende: Ein Manager der anderen Art: Abt Peter von Sury vor dem Kloster Mariastein. kath.ch

Gesellschaft & Religion Peter von Sury: Abt – oder Klostermanager?

Er will das Beste für den Betrieb. Damit unterscheidet sich Peter von Sury nicht gross von einem normalen Vorgesetzten. Allerdings ist er nicht Firmenchef, sondern steht einem Kloster vor. Da sind auch mal Manager-Qualitäten gefragt.

Imposant liegt das Kloster Mariastein auf einem steil abfallenden Felsplateau. Der Ort strahlt Ruhe aus. Der Abt Peter von Sury passt deswegen gut zu diesem Ort: Auch er ist eine beeindruckende Erscheinung, grossgewachsen, aber ganz entspannt und gesammelt. Das ist nicht immer einfach, denn Mariastein ist nach Einsiedeln der beliebteste Wallfahrtsort der Schweiz.

Buddhistische Mönche in der Kirche

«Erfolgreich fromm»

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Geistliche Spitzenkräfte wie ein Kloster-Manager, eine Zen-Meisterin, eine Alevitin, eine Pfarrökonomin und ein Bischof mit besonders viel Humor erzählen, was sie so erfolgreich fromm macht.

Blickpunkt Religion

Radio SRF 2 Kultur,

sonntags kurz nach 8 Uhr.

Die wichtigste Aufgabe des Kloster ist denn auch die Gastfreundschaft. Die Benediktinermönche empfangen Wallfahrer und Wallfahrerinnen, jeden Monat gibt es eine Wallfahrt nach Mariastein. Manchmal zieht das Kloster auch unerwartete Gäste an. Peter von Sury: «In orangen Gewändern sassen eines Abends drei buddhistische Mönche in der Kirche. Sie hatten Freude, einen Mönch in schwarzem Gewand zu treffen», lacht der Abt.

Die Benediktinermönche haben auch eine Aufgabe, die nach innen gerichtet ist: Die Pflege der kranken Brüder. Denn auch die Benediktinergemeinschaft in Mariastein wird immer älter, es gibt nur wenig Nachwuchs. Peter von Sury will sich aber nicht den Kopf zerbrechen, wie er Nachwuchs finden könnte. Zuerst einmal wolle er sich um das Hier und Heute kümmern. «Schliesslich bin ich nicht ins Kloster gekommen, um Nachwuchs zu haben. Wenn ich ins Kloster gehe als Mönch, dann verzichte ich auf den Nachwuchs.»

Kein überlegener Boss

Natürlich plane er die Zukunft, der Betrieb müsse schliesslich auch noch in 10 Jahren funktionieren. Aber die Frage, ob es in 50 Jahren noch Benediktiner in Mariastein gibt, beschäftigt ihn wenig. Es sei nicht in seiner Macht. Peter von Sury vertraut da ganz auf Gott. Auch bei der Führung seines Klosters orientiert er sich an Gott und Christus. Das besagt schon die Benediktsregel.

Diese Regel verfasste der heilige Benedikt im 6. Jahrhundert. Sie hält fest, wie die Mönche zusammenleben sollen. Auch die Rolle des Abts ist klar definiert: Er wird von seinen Mitbrüdern gewählt, ist ihnen aber nicht unbedingt hierarchisch übergeordnet. Zwar spricht Benedikt von den «Oberen», aber nie von den «Unteren», sondern nur von den «Mitbrüdern». Gemäss Benedikt muss auch der Abt am Jüngsten Tag Rechenschaft über seine Tätigkeit ablegen.

Der Abt als Manager

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Peter von Sury nimmt diese Regel sehr ernst. Auch im Alltag hinterfragt er sich immer wieder, ob er seine Aufgabe denn auch wirklich erfüllt. Allerdings hat sich einiges verändert im Vergleich zu den Zeiten Benedikts: Die Benediktiner sind traditionell Selbstversorger. Ihre Maxime «ora et labora» – bete und arbeite – hält sie zur Arbeit an. Heute aber könnten die Mönche nicht mehr alles selber leisten. Das Kloster Mariastein hat mittlerweile mehrere Angestellte.

Peter von Sury arbeitet beispielsweise eng mit der Verwalterin zusammen. Da gibt es auch ganz profane Aufgaben wie Sitzungen und Korrespondenz. Das klingt wie in einem weltlichen Betrieb. Der Abt Peter von Sury sieht denn auch viele Gemeinsamkeiten seines Amtes mit den Aufgaben eines Managers. Mit einem grossen Unterschied: der Gemeinschaft.

«Ich muss besser zuhören»

Denn im Kloster muss Peter von Sury als Abt das Zusammenleben regeln. Doch auch da seien durchaus Manager-Qualitäten gefragt. Er macht ein Beispiel: «Man sagt mir immer, ich solle besser zuhören.» Eine Eigenschaft, die in einem Kloster besonders wichtig ist. Denn schliesslich können Mönche nicht abends um fünf nach Hause gehen. Sie sollen eine Gemeinschaft bilden, sich aber doch entfalten. Das sei ein fragiles Gleichgewicht, sagt Peter von Sury.

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