48 Millionen Stelleninserate hat eine künstliche Intelligenz in Deutschland analysiert. Sie kommt zu einem klaren Fazit: Mehr Soft Skills sind gefragt. Das geht aus dem veröffentlichten « Jobmonitor » der Bertelsmann Stiftung hervor.
Für Veränderung gerüstet
Zu den Soft Skills gehören persönliche und soziale Kompetenzen, also wie jemand arbeitet, welche Charaktereigenschaften eine Person hat, oder ob sie teamfähig und kommunikativ ist. Hard Skills dagegen sind Wissen, Kenntnisse und Erfahrungen.
Dass heutzutage immer mehr Soft Skills gefragt sind, erstaunt die Unternehmerin und Headhunter Doris Aebi nicht. Sie sagt: «In Zeiten von Transformation, wie wir sie heute erleben, werden Soft Skills wichtiger. Wenn sich der Arbeitsmarkt und die Gesellschaft verändern, ist Anpassungsfähigkeit etwas sehr Wichtiges.»
Besonnenheit statt PC-Kenntnisse
Der Arbeitsalltag hat sich in den letzten Jahrzehnten in fast allen Bereichen stark verändert. Der Grund: die digitale Revolution. Nun sind in Stelleninseraten aber nicht in erster Linie Computerkenntnisse gefragt, sondern vor allem Besonnenheit, Einfühlungsvermögen und eine positive Grundeinstellung. Wie passt das zusammen?
«In dieser Veränderung braucht es diese positive Grundeinstellung, damit es weitergeht. Besonnenheit und Ruhe helfen zu spüren, wohin es geht, damit die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung stärker genutzt werden können», sagt Doris Aebi.
Schwarmintelligenz nutzen
Die Digitalisierung führt dazu, dass wir heute viel besser miteinander vernetzt sind. So können wir sehr schnell sehr viele unterschiedliche Meinungen einholen. «Hier spricht man von der Schwarmintelligenz. Diese gilt es dann wiederum zu hinterfragen, um eine gemeinsame Lösung für die Zukunft zu finden», so Aebi.
Dazu braucht es einmal mehr Besonnenheit und Einfühlungsvermögen, damit wir überhaupt an die ehrlichen Meinungen der anderen herankommen.
Organisationstalent als Schlusslicht
Was auf den ersten Blick erstaunen mag: Organisationsfähigkeit und Kundenorientierung bilden das Schlusslicht in der Auflistung der wichtigen Soft Skills für die Arbeitswelt von heute.
«Diese Eigenschaften sind immer noch wichtig, aber die anderen sind einfach wichtiger geworden», erklärt Aebi.
Computerkenntnisse: das A und O
Zudem hat die Homeoffice-Situation ihren Teil dazu beigetragen, dass ein sicherer Umgang mit Daten und das eigene Auftreten im digitalen Raum in den Inseraten stärker gefragt sind.
Gleichzeitig spielt aber der Umgang mit klassischen Computerprogrammen keine zentrale Rolle. Ein Widerspruch? «Auch hier gibt es eine neue Priorisierung. Die klassischen Computerprogramme werden vorausgesetzt. Das gehört zum Grundwissen», so Aebi.
Das aktuelle Rezept für den perfekten Mitarbeiter oder die perfekte Mitarbeiterin lautet also: Sie muss nicht nur den Computer bedienen können, sondern auch wissen, welche Möglichkeiten sich damit erschliessen und wie mit anderen Mitarbeitenden umzugehen ist.