UNESCO Schutzprogramm - Rettung für Kulturschätze in Krisenregionen
Kulturschätze sind bei bewaffneten Konflikten und Terrorismus stark gefährdet. Um diese besser zu schützen haben die Mitgliedstaaten der UNESCO auf ihrer Konferenz in Abu Dhabi einen internationalen Schutzfonds gegründet. So sollen die Kulturgüter geschützt und der illegale Handel bekämpft werden.
Aus religiösem Fanatismus zerstörte Kulturdenkmäler
Die Mitgliedstaaten der UNO-Kulturorganisation UNESCO haben auf ihrer Konferenz in Abu Dhabi einen internationalen Schutzfonds und ein Netzwerk von Stätten zur Zwischenlagerung bedrohter Kulturschätze beschlossen.
Kampf gegen den illegalen Handel
In einer Erklärung zum Abschluss der zweitägigen Konferenz heisst es, der Fonds diene dem Schutz des bedrohten Kulturerbes zu Zeiten bewaffneter Konflikte.
Mit ihm sollten zudem vorbeugende Massnahmen zum Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern finanziert werden.
Zufluchtszonen für Kulturgüter
Mit einem «internationalen Netz von Zufluchtszonen» soll überdies ermöglicht werden, dass Staaten, deren Kulturerbe durch «bewaffnete Konflikte oder Terrorismus» bedroht ist, die Kulturgüter andernorts in Sicherheit bringen.
In erster Linie sollen derartige Asylstätten in den betroffenen Staaten selbst eingerichtet werden, notfalls aber auch in anderen Ländern.
Die «Erklärung von Abu Dabi» wurde einvernehmlich in Anwesenheit unter anderen des französischen Präsidenten François Hollande und der UNESCO-Generaldirektorin, Irina Bokova, verabschiedet.
Sitz des Schutzfonds wird Hollande zufolge Genf sein. Angestrebt sei, den Fonds mit mindestens 100 Millionen Dollar auszustatten. Davon sollen 30 Millionen Dollar von Frankreich aufgebracht werden.
An der Konferenz nahmen Vertreter aus rund 40 Ländern teil, unter ihnen mehr als ein Dutzend Staats- und Regierungschefs. Für die Schweiz nahm Rino Büchel, Sektionschef für Kulturgüter im Bundesamt für Bevölkerungsschutz, teil.
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