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Ausstellung des jungen Picasso in Basel
Aus 10 vor 10 vom 30.01.2019.
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Fondation Beyeler Eine Meisterleistung für Meisterwerke

Die Fondation Beyeler zeigt frühe Werke Picassos. Die Ausstellung ist eine Herausforderung – finanziell wie logistisch.

Die letzten Werke hängen an den Wänden, die Infotafeln sind angebracht. Es ist die Stille vor dem Sturm: Am 3. Februar eröffnet die grösste Ausstellung zu Picassos Frühwerk, die die Schweiz je gesehen hat.

Die Blaue und Rosa Periode gehören zu den bedeutendsten Schaffensphasen des Künstlers, in der beispielsweise die berührende Harlekin-Reihe entstanden ist.

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Der junge Picasso – ein erster Augenschein
aus Kultur kompakt vom 01.02.2019. Bild: SRF
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Für die Ausstellungsbesucher wird es nicht sichtbar sein, aber für die Fondation Beyeler bedeutet diese Ausstellung eine nie dagewesene logistische und finanzielle Herausforderung.

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Die Ausstellung entsteht: exklusive Vorabbesichtigung
Aus Kulturplatz vom 30.01.2019.
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Aus 13 Ländern stammen die 75 Werke, von 41 unterschiedlichen Leihgebern. Um den erwarteten Besucherandrang zu kanalisieren, musste die Fondation Beyeler zusätzlich 60 Mitarbeiter einstellen.

Seit vier Jahren in Vorbereitung

Vor vier Jahren fiel der Startschuss zum Projekt. So viel Zeit war nötig, um die Leihgeber zu überzeugen und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Zwei Männer mit Handschuhen halten ein Gemälde
Legende: Anfassen nur mit Samthandschuhen: Im Umgang mit den Gemälden ist höchste Vorsicht geboten. SRF

Die Meisterwerke aus der Blauen und Rosa Periode sind eine Seltenheit auf dem Kunstmarkt. Sie werden zu zwei- bis dreistelligen Millionenbeträgen gehandelt. Ein Beispiel: «Fillette à la corbeille fleurie» aus dem Jahre 1905 wurde im Mai 2018 für 114 Millionen Franken versteigert.

Versicherungswert: Vier Milliarden Franken

Das teuerste Bild der Ausstellung dürfte um die 200 Millionen Franken wert sein, so Raphaël Bouvier, Kurator der Fondation Beyeler. Welches es ist, darf er aus Sicherheitsgründen nicht sagen.

Nur so viel kann Bouvier verraten: «Der Gesamtversicherungswert der Ausstellung liegt bei vier Milliarden Schweizer Franken. Das ist der höchste Wert in der Geschichte der Fondation Beyeler.»

Eine besondere Herausforderung war der Transport. Den weitesten Anreiseweg hatte ein Gemälde aus dem Nationalmuseum im japanischen Osaka.

Logistische Meisterleistung für Meisterwerke

Für die meist anfälligen Werke ist der Transport der heikelste Moment: Jede Kiste ist eine Sonderanfertigung, die den besten Schutz vor Erschütterungen und Temperaturschwankungen bietet.

Schwarzweissaufnahme: Ein Bild hängt an der Wand, daneben steht eine grosse Holzkiste
Legende: Die Farbe der Transportkisten darf aus Sicherheitsgründen nicht gezeigt werden. Darum ist dieses Bild nur schwarz-weiss. SRF

Spezialisierte Kunsttransporter haben die wertvolle Fracht befördert. Zu den Kosten verrät Raphaël Bouvier nur: «Wir mussten viel mehr Lastwagen als normal buchen, weil die Versicherungen den Wert einer Lastwagenladung begrenzen.» Zudem sei fast jedes Bild von einem Kurier begleitet worden.

Nur dank Sponsoren möglich

Es ist die teuerste Ausstellung in der Geschichte der Fondation Beyeler. Allein die externen Kosten belaufen sich auf sieben Millionen Franken.

Wie viel das Projekt insgesamt kostet, darüber kann man nur spekulieren. Ohne die finanzielle Hilfe von privaten Sponsoren wäre die Ausstellung jedenfalls nicht möglich gewesen.

Der junge Picasso in der Schweiz

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Legende: Succession Picasso / 2019, ProLitteris, Zürich

Der Blauen und Rosa Periode widmet die Fondation Beyeler ab Sonntag, 3. Februar 2019, ihre neue Ausstellung: die nach eigenen Angaben «hochkarätigste» in der Geschichte des Museums – und teuerste, mit einem Versicherungswert von vier Milliarden Franken. Sie beinhaltet eine umfassende Schau von Pablo Picassos figurativem Frühwerk.

50 Werke der Ausstellung waren bereits im Pariser Musée d'Orsay zu bewundern. Die «Blaue und Rosa Periode» hat dort über 670‘000 Besucher angezogen und damit einen Publikumsrekord aufgestellt.

Für die Fondation Beyeler ist das ein gutes Omen. Aber dennoch: Selbst wenn alle Besucherrekorde gesprengt würden, können die Kosten für einen solchen Blockbuster niemals eingespielt werden.

Vielleicht ist das der schönste Fakt an dem Projekt: Es ist somit ein echtes Geschenk an die Besucher.

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