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Ingeborg Lüscher in ihrer Installation «Bernsteinzimmer».
Legende: Ingeborg Lüscher in ihrer Installation «Bernsteinzimmer». Wikimedia/Ingeborg Lüscher

Ingeborg Lüschers Fotografie Diese Zauberfotos zeigen, wie Menschen wirklich sind

Ingeborg Lüscher macht «Zaubererfotos». Darauf fordert sie Menschen auf, zu zaubern – auch Ai Weiwei und Pipilotti Rist.

Bei der Magie geht’s um Täuschung. Darum, mittels flinker Finger und wohldosierter Ablenkung ein Publikum hinters Licht zu führen – so, dass Hase oder Blume tatsächlich zu verschwinden scheinen.

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Der Schweizer Künstlerin Ingeborg Lüscher geht es mit ihren «Zaubererfotos» aber nicht um Täuschung. Vielmehr versucht sie, mit ihren Fotos die Wahrheit zu zeigen und Menschen so zu porträtieren, wie sie sind.

Keine Schokoseiten

«Zaubere für mich!» sagt Ingeborg Lüscher seit 1976 den Menschen, die sie für ihre Serie porträtiert. Und die Aufforderung ist so überraschend, dass die Selbstdarstellungsmechanismen der Fotografierten unterwandert werden.

Zu sehen sind keine geschürzten Lippen und auch nicht die vor dem Spiegel trainierten Schokoseiten alltäglicher Gesichter. Zu sehen sind Menschen, die überrascht etwas tun, das irgendwie mit Zaubern zu tun hat. Die Überforderung und Unsicherheit zulassen und sich zeigen, wie sie sind.

Magische Kräfte

Buchhinweis

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Ingeborg Lüscher: «Zaubererfotos / Magician Photos». JRP|Ringier, 2010.

18 Fotos schiesst Ingeborg Lüscher jeweils während des Zauberns, neun wählt sie aus. Und 100 dieser Porträts versammelt das Buch «Zaubererfotos / Magician Photos». Zu sehen ist etwa der Künstler Ai Weiwei, der eine zerbrochenen Schale wieder ganz macht, oder die Künstlerin Pipilotti Rist, die mittels magischer Kräfte ein Gitter überwindet.

Das ist natürlich keine richtige Zauberei, aber eine zauberhafte Erweiterung von Porträtfotografie. Sie zeigt Menschen, wie sie sind, und erzählt davon, was sie sich einfallen lassen, wenn sie zaubern, ohne es zu können.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kontext, 23.12.2016, 9:02 Uhr.

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