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Kunst Gauguin in Basel: Ein Aussteiger fürs grosse Publikum

Gleichzeitig mit dem Auftakt der Gauguin-Ausstellung in der Fondation Beyeler macht der Verkauf des Gauguins aus der Sammlung Staechelin Schlagzeilen. Bei Beyeler ist das Bild jetzt noch einmal in Basel zu bewundern – in einer Schau der Superlative.

Es gibt wieder einmal ein teuerste Kunstwerk aller Zeiten. Aktuell ist es «Nafea faaipoipo» von Paul Gauguin. Der Basler Sammler Ruedi Staechelin verkaufte das Werk, das als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Basel hing.

Gleichzeitig eröffnet die Fondation Beyeler ihre Paul-Gauguin-Ausstellung. Das Timing ist perfekt, das Publikumsinteresse gesichert.

Der Gauguin aus der Sammlung Staechlin, der für 300 Millionen Dollar nach Katar verkauft wurde, ist bei Beyeler noch einmal in Basel zu sehen. Und das in illustrem Rahmen. Die Fondation Beyeler gelang es, Werke für ihre Schau auszuleihen, die sonst selten bis nie auf Reisen gehen.

Vom Bourgeois zum Bohèmien

Aufbrechen, weggehen, ein neues Leben jenseits der ausgetretenen Pfade, der allzu vertrauten gesellschaftlichen Konventionen beginnen: Paul Gauguin hat es gewagt. Zuerst in der Bretagne, dann in der Südsee suchte er nach dem Paradies auf Erden. Gefunden hat er es nicht.

Seine Bilder von exotischen Schönheiten aber begeistern bis heute ein grosses Publikum. Gauguin beeindruckt nicht nur mit satten Farben und geheimnisvollen Bildkompositionen. Der französisch Vorreiter des Expressionismus steht auch für eine unbedingte Suche nach Glück und Freiheit. Das spricht viele Menschen an.

Seine jungen Jahren verlebte Paul Gauguin als solider Bankangestellter. Er war bereits 35 Jahre als, als er vom Bourgeois zum Bohème wurde. Sein künstlerisches Werk ist zwar weltberühmt aber nicht besonders umfangreich. Zu sehen ist es meist nur auf Postern, Postkarten, in Kunstbüchern. Gauguin-Ausstellungen sind rar. In der Schweiz fand die letzte grosse Gauguin-Ausstellung vor rund 60 Jahren statt. Die letzte internationale Retrospektive wurde 1989 von Museen in Washington, Chicago und Paris organisiert.

Zahlen wie ein Trommelwirbel

Paul Gaugin sitzt in einem Sessel.
Legende: Paul Gauguin, 1891. akg-images

Dass Beyeler die Bilder des rastlosen Freiheitssuchers jetzt in Basel zeigen kann, ist eine Sensation, für die bereits im Vorfeld eifrig die Werbetrommel gerührt wurde. Über sechs Jahre Arbeit stecken in dieser Schau der Superlative. Gezeigt werden 51 Gemälde aus grossen Museen und Privatsammlungen in 13 Ländern. Die Werke haben einen Versicherungswert von über 2,5 Milliarden Franken.

Zahlen wie ein Trommelwirbel für eine Ausstellung, in der man sie alle einmal im Original sehen kann, die berühmten Gauguins wie das fast vier Meter breite Bild «Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?» oder das unerhört kraftvolle, energiereiche «Die Vision der Predigt».

Die Ausstellung zum Shop?

Die brav chronologisch gehängte Schau konzentriert sich ganz auf die grossen Hauptwerke des gereiften Künstlers Gauguin. Von frühen Versuchen impressionistischer Manier keine Spur. Die beiden Kuratoren Martin Schwander und Raphaël Bouvier wollen es so.

Zur Ausstellung

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Die Ausstellung «Paul Gauguin » findet vom 8. Februar bis zum 21. Juni 2015 in der Fondation Beyeler in Riehen statt.

Doch sie verlassen sich nicht nur auf die betörende Wirkung der grossen Gemälde. Die Schau wird von allerlei zusätzlichen Amusement-Angeboten flankiert. Da gibt es einen multimedialen Inforaum mit Lebensdaten und Fotos und grossformatigen Büchern, aus denen beim Blättern Vogelgezwitscher und Meeresrauschen klingen.

In einem zusätzlich zum regulären Museumsshop eingerichteten Gauguin-Shop kann man sich mit Postern, Postkarten, Korallenketten und Handtäschchen eindecken und sich die bange Fragen stellen: Ist das jetzt der Shop zur Ausstellung oder die Ausstellung zum Shop?

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