Seit diesem Jahr hat die Art Basel in Basel eine neue Direktorin: Maike Cruse. Sie hat vor einigen Jahren schon als Kommunikationschefin für die international berühmte Kunstmesse gearbeitet. Im Interview erzählt sie, wie es sich angefühlt hat, zurückzukommen und wie sie dafür sorgen will, dass die Art die bedeutendste Kunstmesse der Welt bleibt.
SRF: Maike Cruse, Sie sind jetzt seit einem Jahr Direktorin der Art Basel: Wie gut haben Sie geschlafen, bevor es losging?
Maike Cruse: Ich war ganz schön nervös. Es gab sehr viel zu tun die letzten Wochen und Monate. Aber ich bin auch sehr glücklich und erleichtert, dass es alles so gut gelaufen ist. Und während der Woche schläft man auch nicht viel, weil so viel los ist, auch am Abend. Aber das ist alles okay.
Sie haben gesagt, sie wollen, dass die Art Basel die bedeutendste Kunstmesse der Welt bleibt. Wie erreichen Sie das?
Das Gute ist ja, dass sie schon die bedeutendste Kunstmesse der Welt ist. Ich muss jetzt dafür sorgen, dass das so bleibt. Da ist es ganz wichtig, dass die Qualität der Kunst auf dem Niveau bleibt, auf der sie jetzt ist, oder dass das Niveau steigt. Das Allerwichtigste ist die Selektion der Galerien und dass wir tolle Projekte zeigen. Wenn wir das schaffen, dann bleibt es hoffentlich die wichtigste Kunstmesse der Welt.
Schweizerinnen und Schweizer sind nicht unbedingt für die Superlative bekannt, sondern eher für die Zurückhaltung. Sie stehen selbstbewusst hin und sagen, die Art soll die bedeutendste Kunstmesse bleiben. Wie kommt das an?
Ich glaube, ich bin auch nicht eine Person für Superlative. Im Fall der Art Basel ist es einfach so. Ich glaube, niemand, der oder die hier in der Halle ist, würde das bestreiten. Das ist ein seltener Fall eines Superlativs, der allgemein akzeptiert ist.
Die Rückkehr nach Basel war wie ein Nachhausekommen.
Sie hatten von 2008 bis 2011 in Basel gearbeitet, als Kommunikationschefin der Art Basel. Wie fühlt es sich an, zurückzukommen?
Toll. Es war wie ein Nachhausekommen, weil ich hier auch sehr viele Freundinnen und Freunde habe. Ich komme ja aber auch seit 20 Jahren jedes Jahr zur Art Basel. Deshalb kenne ich die Stadt schon sehr gut.
Basel hat sich sehr entwickelt, seit ich das letzte Mal hier gelebt habe. Es sind viele junge Galerien hinzugekommen, viele Projekträume. Die Kunstuni ist sehr aktiv und engagiert, das schlägt sich alles auf den Ort nieder. Es macht Spass, neben Berlin auch hier zu leben.
Man findet nirgends ein so breites und hochkarätiges Angebot wie bei der Art Basel
Die Art Basel hat Ableger in Hongkong, Paris, Miami. Wie stellen Sie sicher, dass die Art Basel die «Muttermesse» bleibt, wie Sie sie schon bezeichnet haben?
Dies sind unsere Schwestermessen. Sie erweitern unser Netzwerk. Wenn wir in Paris neue Leute kennenlernen, dann kommen die schliesslich auch nach Basel. Gleichzeitig ist es so, dass die Art Basel die am breitesten aufgestellte Messe unserer vier Messen ist. In Basel zeigen wir 285 Galerien aus der ganzen Welt, aus 40 Ländern. An keiner anderen Messe haben wir so einen breiten, modernen Sektor. Wir haben auch nirgends eine so ambitionierte Ausstellung wie die «Unlimited». Das ist alles einzigartig in Basel. Das bedeutet eben auch für die Sammlerinnen und Sammler, dass man nirgends so ein grosses, breites Angebot findet, das so hochkarätig ist wie in Basel.
Wenn Sie irgendwann einmal zurückblicken auf Ihre Zeit als Direktorin, was werden Sie erreicht haben, damit Sie sagen, es ist erfolgreich gewesen?
Ich hoffe, dass ich die Galerien und Künstlerinnen, die an der Art Basel teilnehmen, gut unterstützen konnte. Dass meine Arbeit ihnen geholfen hat, nachhaltig erfolgreich zu sein.
Das Gespräch führte Monika Glauser.