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Uriel Orlow im Interview über seine Arbeit
Aus Kultur-Aktualität vom 02.02.2023. Bild: BAK, FLORIAN SPRING
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Schweizer Grand Prix Kunst Bund zeichnet den Künstler und Feldforscher Uriel Orlow aus

Das Bundesamt für Kultur zeichnet disziplinübergreifende Kunst aus: Der Schweizer Grand Prix Kunst/Prix Meret Oppenheim 2023 geht an den Künstler Uriel Orlow, das Architektennetzwerk Parity Group und den Kunsthistoriker Stanislaus von Moos.

Der Schweizer «Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim» des Bundesamtes für Kultur (BAK) geht dieses Jahr an den Künstler Uriel Orlow, die Initiative Parity Group und der Kunsthistoriker Stanislaus von Moos. Die Auszeichnungen sind mit je 40'000 Franken dotiert.

Uriel Orlow: ein «unermüdlicher Feldforscher»

Der 1973 geborene Uriel Orlow lebt in Lissabon, London und Zürich. Er studierte Kunst, Ästhetik und Philosophie an verschiedenen Universitäten und Kunsthochschulen. Kolonialismus, soziale Gerechtigkeit und Ökologie seien grundlegende Themen seines Schaffens, teilt das BAK mit.

Bücher auf einem Tisch.
Legende: Uriel Orlows Kunst thematisiert Kolonialismus, soziale Gerechtigkeit und Ökologie. BAK, Florian Spring

«Der unermüdliche Feldforscher schöpft seine Inspiration auch aus anderen Disziplinen wie Geschichte, Archäologie, Geologie und Botanik», begründet das BAK die Auszeichnung.

Der Künstler arbeitet multimedial – mit Video, Installationen, Sound, Performance oder Zeichnungen. Uriel Orlow legt den Fokus seiner Recherchearbeit gern auf das, was abseits des Geschehens passiert: «Ich interessiere mich für Nebenschauplätze, für blinde Flecken, wo man nichts erwartet.»

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Besonders die Pflanzenwelt taucht oft in seinem Schaffen auf. «Über Pflanzen können wir unseren Bezug zur Welt und zur Geschichte denken», sagt Uriel Orlow. Er sieht Pflanzen nicht als Statisten, sondern als «aktive Akteurinnen unserer Zeit, die mit uns die Welt entwickelt haben».

Hände halten gefaltete Papiere.
Legende: Die Pflanzenwelt und die Ökologie nehmen in Orlows Werk eine wichtige Rolle ein. BAK, Florian Spring

Schon mehrfach ausgezeichnet

Orlows Werke wurden in mehreren Einzelausstellungen und zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, unter anderem an der 54. Biennale in Venedig.

Orlow erhielt bereits dreimal einen Schweizer Kunstpreis, zudem 2017 den Preis Sharjah Biennial und 2020 den Preis der Conrad-Ferdinand-Meyer-Stiftung.

«Parity Group» setzt sich für mehr Frauen ein

Ein weiterer Grand Prix Kunst geht an das Kollektiv «Parity Group». Dieses wurde 2014 am Departement Architektur der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich gegründet.

Das Netzwerk fördert innerhalb der ETH Gleichstellung, Diversity und Institutionskritik. So habe das Kollektiv bewirkt, dass an der Hochschule mehr Professuren an Frauen gingen, schreibt das BAK.

Personen in einem Sitzungszimmer.
Legende: Das ETH-Kollektiv Parity Group setzt sich für Diversität und Gleichstellung ein. Parity Group

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, veranstaltet die Parity Group jeweils das Symposium «Parity Talks», das sich als Branchentreffpunkt mit lokalen und internationalen Referentinnen und Referenten etabliert hat. Aus dieser Veranstaltung ging ein «9-Punkte-Programm für die Gleichstellung» der ETH hervor.

Stanislaus von Moos: ein Forscher, Kurator und Professor

Der dritte Preisträger – der Kunsthistoriker und Architekturtheoretiker Stanislaus von Moos – habe in seiner Tätigkeit als Forscher, Kurator und Universitätsprofessor stets Brücken zwischen Architektur und Kunst, sowie zwischen Geschichte und Kritik geschlagen, so das BAK.

Von Moos wurde 1940 in Luzern geboren. Er lebt und arbeitet in Zürich und Ennetbürgen. Der emeritierte Professor der Universität Zürich lehrte unter anderem auch an der Accademia di architettura di Mendrisio, der Harvard University und der Universität Bern.

Mann mir Brille und weissen Haaren.
Legende: Stanislaus von Moos schlägt Brücken zwischen Architektur und Kunst. BAK, Florian Spring

Zu von Moos' Schriften zählt die erste kritische Monografie über das Werk Le Corbusiers, das schon bald als Standardwerk zum architektonischen Modernismus galt. 1971 gründete er die renommierte Architekturzeitschrift «archithese».

Verleihung im Sommer

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Der «Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim» wird am 12. Juni im Rahmen der «Swiss Art Awards» in Basel verliehen. Das Bundesamt für Kultur (BAK) verleiht die Preise auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission.

Radio SRF 4 News, Nachrichten, 02.02.2023, 12:30 Uhr;

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