«Anne Weber wird für ein schriftstellerisches Werk von formaler und thematischer Vielseitigkeit und Experimentierfreude ausgezeichnet, das vom Essay über den Roman bis zum Epos reicht», schreibt die Jury in einer Mitteilung von Donnerstag.
Ob historischer Stoff, politisches Verhängnis oder gescheiterte Liebesgeschichte: Weber stelle sich mit jedem Buch einer neuen Herausforderung.
Ein Heldinnenepos
In ihrem neusten Buch «Annette – ein Heldinnenepos» (2020) hat sie die Form des Epos neu erfunden, einer Frau gewidmet und so das Heldinnenepos geschaffen. Weber hat die Lebensgeschichte der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir in ungereimten Versen verfasst.
Bereits der Titel verweist auf die Form des Epos. Das ist in der modernen Literatur ungewöhnlich, in der Antike war es ausschliesslich Göttern und Helden vorbehalten. Für ihr Heldinnenepos erhielt sie 2020 den Deutschen Buchpreis.
Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehört auch der Preis der Leipziger Buchmesse. Weber gewann ihn für ihre Übersetzung von Cécile Wajsbrots «Nevermore». Vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass sie 2024 auch den Annette-Droste-von Hülshoff-Preis erhält.