5. Melinda Nadj Abonji: «Tauben fliegen auf»
Für «Tauben fliegen auf» hat Melinda Nadji Abonji den Deutschen und den Schweizer Buchpreis erhalten! Der Roman erzählt die Migrationsgeschichte einer Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Als dort 1991 der Krieg ausbricht, beginnt die Familie in der Schweiz die Schwere ihrer Herkunft zu spüren. Ein historisch aufschlussreicher Roman, so berührend, dass kein Auge trocken bleiben wird.
Ich habe viel gelernt – und viel geweint.
4. Patricia Highsmith: «Tage- und Notizbücher»
18 Tage- und 38 Notizbücher fanden Highsmiths Nachlassverwalter in ihrem Wäscheschrank. Highsmiths langjährige Lektorin Anna von Planta hat die Texte gesichtet, eine Auswahl getroffen und herausgegeben.
Bei der Lektüre gewinnt man neue Einblicke in das Werk der US-Autorin, vor allem aber auch in ihr Leben. Die Aufzeichnungen zeigen, wie aus Patricia Highsmith Patricia Highsmith wurde.
Spannender als Highsmiths Krimis
3. Dana Grigorcea: «Die nicht sterben»
Eine junge Kunststudentin aus Bukarest verbringt die Sommerferien in einem Kurort an der Grenze zu Transsilvanien. Doch bereits in der ersten Nacht hört sie einen Schrei. Eine Leiche wird gefunden, zugerichtet wie von Graf Dracula.
«Die nicht sterben» ist ein politischer Schauerroman über Rumänien, der die «Dracula»-Mythen entlarvt und eine Hommage an Bram Stokers Fürsten der Finsternis ist.
Alles andere als blutleer.
2. Peter Stamm: «Das Archiv der Gefühle»
Präzis. Minimalistisch. Entspannt: So erzählt Peter Stamm auch in diesem Roman. Es geht um einen namenlosen Mann im mittleren Alter. Nachdem er seine Stelle verloren hat, führt er sein Zeitungsarchiv zuhause weiter. Und wird mit seinen Erinnerungen und seinem ungelebten Leben konfrontiert.
Stamm stellt damit eine zentrale Frage: wieweit ist man zu gehen bereit, damit sich im Leben nichts ändert?
Stamms bestes Buch seit langem.
1. Benedict Wells: «Hard Land»
«Hard Land» von Benedict Wells ist ein leichtfüssiger Roman. Er decodiert den Coming-of-Age-Kultfilm der 1980er Jahre und verwandelt ihn in hervorragende Unterhaltungsliteratur.
Ich fühle mich an die Schwelle des Erwachsenwerdens versetzt und erlebe nochmals die Schwere und das Schwebende dieser Zeit. Den Weltschmerz, die Einsamkeit, die Ausgelassenheit und dieses Gefühl, die Welt rocken zu können.
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