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Instrumentor: Die etwas andere Musikschule
Aus Kultur-Aktualität vom 17.08.2021. Bild: Keystone / CHRISTIAN BEUTLER
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10 Jahre Instrumentor Diese Musikschule zog neue Saiten auf

Per Mausklick die passende Musiklehrperson finden? Die Plattform Instrumentor macht's seit zehn Jahren möglich. Ein Ständchen zum Geburtstag.

Ob Orgel, Violine oder Ukulele: Wer heute in der Schweiz ein Musikinstrument lernen oder seine Gesangskünste verbessern will, kommt an Instrumentor kaum mehr vorbei. Auf Google erscheint die Online-Vermittlungsplattform zuoberst. Egal, für welches Instrument man den Begriff «Unterricht» eingibt.

Zehn Jahre nach der Gründung von Instrumentor kann man zwischen 400 Lehrerinnen und Lehrern aussuchen. Eine von ihnen ist die Vollblutmusikerin Marena Whitcher. Sie hat Gesang studiert und arbeitet heute mit ihrer Stimme in unterschiedlichen Projekten auf und neben der Bühne. Bei Instrumentor ist sie fast seit Anfang an dabei.

Frau am Klavier mit Bildschirm im Hintergrund
Legende: Vorteil Fernunterricht: Corona habe neue Möglichkeiten für den Musikunterricht entdecken lassen, sagt Instrumentor-Co-Gründer Siro Müller. Getty Images / RyanJLane

Flexibilität wird gross geschrieben

Whitcher hat sich schon einige Male überlegt, an eine Musikschule zu wechseln. Da sie als Musikerin immer wieder auf Tour sei oder an Theatern angestellt werde, sei Instrumentor jedoch die bessere Option.

Sie könne ihre Schülerinnen und Schüler auch mal zwei Monate «on hold» setzen, sagt Whitcher. «Es ist einfach viel flexibler als eine Musikschule.» Die 30-Jährige unterrichtet momentan zehn Schülerinnen und Schüler. Diese haben in der Regel ein Zehner-Abo gelöst. Kostenpunkt: 930 Franken, 20 Prozent gehen an Instrumentor.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Auf der Startseite geben Lernwillige das gewünschte Instrument und den Ort ein. Sofort erscheint eine Auswahl an Lehrpersonen mit ihrem je individuellen Profil. Stimmt das Bauchgefühl, gibt es die Möglichkeit für eine Probelektion. Passt es dann immer noch, steht dem Unterricht nichts mehr im Weg.

Die Nachfrage war da, eine Software nicht

Vor zehn Jahren, als alles losging, waren es gerade mal 20 Lehrerinnen und Lehrer, erinnert sich Siro Müller, Co-Gründer und Leiter von Instrumentor. «Wir haben damals mit Excel-Tabellen versucht, die Lektionen zu handlen», so Müller.

Eine Software hatten sie damals nicht: «Es war ein grosses Durcheinander, doch wir haben gemerkt, dass eine Nachfrage da ist», erinnert sich Müller. Es fehlte also nur noch eine unkomplizierte Plattform, über die sich Lehrerinnen und Lehrer unkompliziert buchen lassen.

Die mittlerweile personalisierte Auswahl und flexible Terminvereinbarung erklären den grossen Erfolg der Plattform, sagt Müller. Das sei auch der grösste Unterschied zu konventionellen Musikschulen, erklärt er.

Besonders für Erwachsene sei das Angebot durch seine Flexibilität attraktiv. Dabei verstehe sich die Plattform nicht als Konkurrenz für herkömmliche Musikschulen, sondern als Ergänzung. «Das funktioniert beides nebeneinander», betont Siro Müller.

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Wieviel darf Musikerziehung kosten?
aus Kontext vom 03.05.2015. Bild: Colourbox
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Der Unterricht verändert sich, die Vision bleibt

Bisher ist die ganze Deutschschweiz mit allen grösseren Städten abgedeckt. Vereinzelt sind aber auch Lehrerinnen und Lehrer aus der Romandie oder dem Tessin auf der Plattform zu finden. Ziel sei es, irgendwann die ganze Schweiz abzudecken, sagt Müller. Wobei das Wachstum organisch geschehen solle.

Die Qualität des Unterrichts sei das Allerwichtigste und dürfe auf keinen Fall leiden, sagt Siro Müller: «Wir experimentieren mit neuen Formaten von Unterricht. Auch, weil wir während Corona viel über alternative Unterrichtsmodelle gelernt haben.» Eine Konstante bleibe aber: die Vision, den Musikunterricht besser zu machen.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Aktualität, 17.8.2021, 7:06 Uhr;

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