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One Love Reggae ist Weltkulturerbe

Die Unesco hat den jamaikanischen Reggae auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Die Unesco-Kommission würdigte bei ihrer Tagung den Beitrag der Musikrichtung zum internationalen Bewusstsein «über Fragen der Ungerechtigkeit, des Widerstandes, der Liebe und Menschlichkeit».

Get up, stand up

Jamaika hatte seine Bewerbung damit begründet, die durch Künstler wie Bob Marley geprägte Musik spiele eine «Schlüsselrolle» im Leben «der gesamten jamaikanischen Gesellschaft» und insbesondere bei der Gemeinschaft der Rastafari. Der Reggae sei ein «kreativer Ausdruck ihrer Glaubensrichtungen, ihrer Hoffnungen und Ziele», hob der karibische Inselstaat hervor.

Die Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes enthält bereits mehr als 400 Titel aus Bereichen wie Tanz, Theater, Musik und Handwerk. Anders als bei der Welterbe-Liste der Unesco für Kultur- und Naturstätten geht es um traditionelles Wissen, das von Gemeinschaften in aller Welt weitergegeben wird. Über Neuzugänge berät die Unesco-Kommission noch bis Samstag.

Einschätzung von Musikredaktor Lukie Wyniger

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Was dieser Entscheid der Unesco genau für die Kultur und die Musik aus Jamaika bedeutet, bleibt nur zu erahnen – vielleicht schafft es eine neue Art von Akzeptanz in Kreisen, welche der Reggae-Kultur bisher nicht nahe standen.

Gut möglich ist zum Beispiel, dass sich die Gemeinde Pfäffikon bestätigt fühlt, beherbergt diese mit dem «Reeds Festival» doch jedes Jahr das grösste Schweizer Reggae Festival.

Positive Vibrationen

Und vielleicht führt es auch dazu, dass die Kultur ein Stück ernster genommen wird und sich von den gängigen Klischees der dauerbekifften, sexistischen und homophoben Musiker aus der Karibik ein Stück lösen kann.

Zu wünschen wäre es dem Land Jamaika und der Reggae-Kultur: Denn mit Chronixx, Protoje oder der erst 19-jährigen Sängerin Koffee bietet der Reggae derzeit so viele spannende und hochklassige Exponentinnen wie schon lange nicht mehr.

Sicher ist: Jamaika wird sich freuen, als hätte Usain Bolt wieder mal eine Medaille geholt. Mächtig stolz wird man sein auf die eigene Volksmusik und deren Exponentinnen und Exponenten.

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