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YouTube-Phänomen «Bardcore» So hätte Lady Gaga im Mittelalter geklungen

Aus Krisen kann Neues entstehen: So haben wir der Corona-Pandemie ein neues Musikgenre zu verdanken: «Bardcore». Oder eher ein neues altes Genre, wenn man es genau nimmt.

Das Genre «Bardcore» wurde am 20. April dieses Jahres geboren, als dem deutschen Hobbymusiker Cornelius Link im Lockdown langweilig wurde. Er war es, der zum ersten Mal einen Song von heute mit mittelalterlichen Instrumenten coverte und das Resultat auf YouTube hochlud .

Mit Laute, Flöte und Harfe

Der Name «Bardcore» ist ein Wortspiel aus der Musikrichtung Hardcore und dem Barden, wie Sänger und Heldendichter ursprünglich genannt wurden.

Die Coverversionen klingen, als wären sie aus der Zeit gefallen: Statt einer Gitarre erklingt eine Harfe, bei vielen Songs gibt es mittelalterlich angepasste Liedtexte. Schon bald nach Links erstem Bardcore-Song feierten auch andere YouTuber mit Mittelalter-Versionen von Popsongs Erfolge.

Bardcore für Anfänger

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Millionenfach geklickt

Inzwischen finden sich über 350 Bardcore-Songs auf YouTube, die oftmals millionenfach angeschaut wurden. Wer möglichst oft angeklickt werden möchte, sollte einen Song wählen, den alle kennen – von «Barbie Girl» bis «Smoke on the Water» .

Weshalb die Cover-Versionen so viel Anklang finden? Darüber lässt sich rätseln. Womöglich fühlen wir uns inmitten einer globalen Pandemie vom Mittelalter angesprochen, einer Zeit der Unsicherheit und Seuchen. Aber vielleicht macht es auch einfach Spass, seine Lieblingslieder auf einer Laute gespielt zu hören.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, 100 Sekunden Wissen, 4.8.2020 ; 

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