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Kulturgeschichten aus dem Netz Hinklicker der Woche: Schwarzer Stoff und strahlender Protest

Alte Bräuche in neuem Kleid, eine kunstfertige Kleidermacherin und Kunstwerke, die uns ähnlich sehen: Das sind unsere Kulturgeschichten der Woche.

Unser Rückblick auf die Woche beginnt mit drei Buchstaben: WWF. Tierschutz? Nein, Digitalisierung!

Denn nicht um Lebensräume von Pandas ging es diese Woche am WWF, dem World Web Forum, sondern um neue Wege und schattige Plätze der digitalen Welt.

Eine unerfreuliche Folge der Digitalisierung: Wir müssen überlegen, wie wir unsere Privatsphäre schützen. «Verschlüsselt alles!», rät Glenn Gore von Amazon. «Lasst euren Computer nicht liegen», empfiehlt Bundesrat Johann Schneider-Ammann.

Gegen Tracker hilft beides wenig – gegen die digitalen Spione, die sich im Netz an unsere Fersen heften und unser virtuelles Verhalten auswerten. Trotzdem kann man sich einfach dagegen wappnen.

Alte Bräuche, neue Kleider

Sie erobern kein Neuland, sondern beziehen sich auf uralte Bräuche: Druiden in Irland. In wallenden Kleidern rufen sie keltische Götter an und feiern die Wintersonnenwende im Schatten von Stonehenge.

Mit Asterix und Obelix haben diese Bräuche nicht viel zu tun – mit historisch Belegbarem auch nicht. Doch: Seit 2010 sind die Neu-Druiden offiziell als Religionsgemeinschaft anerkannt. Und 10'000 Anhängerinnen auf dem spirituellen Pfad in die Vergangenheit.

Leuchtender Protest

Einen rhetorischen Tiefpunkt erkundete Donald Trump diese Woche mit seiner «Shithole»-Äusserung – so die vorherrschende Meinung in den sozialen Meiden. Mit diesem Begriff soll der amerikanische Präsident verschiedene Länder in den Schmutz gezogen haben.

Selber Drecksloch, dachte sich der Lichtkünstler Robin Bell. Aus seinem Van projizierte er den Spruch «This is a Shithole» an die Fassade von Trumps Hotel in Washington.

Es ist nicht das erste Mal, dass Robin Bell Gebäude mit politischen Botschaften verziert. Die Leuchtschriften blitzen nur für wenige Minuten auf – im Internet werden sie aber endlos weiter verbreitet.

Gesichtserkennung für Gepinseltes

Typ Mona Lisa oder eher Barockengel: Welches Kunstwerk sieht aus wie ich? Diese neue App weiss die Antwort: Sie findet unsere Zwillinge im Museum.

Abschied von einer Dame in Schwarz

Unvergleichlich ist und bleibt die «dame en noir», Christa de Carouge. Diese Woche ist die Schweizer Modeschöpferin verstorben.

«Sie war ein Original», sagt die Journalistin Cornelia Kazis im Gespräch über ihre Bekannte:

Christa de Carouge war immer eine Stilikone, ohne nur annähernd schlank zu sein, ohne jung zu sein, ohne geschminkt zu sein und ohne schön zu sein. Das an sich ist schon ein Kunstwerk.

Eine persönliche Hommage an die Designerin, die zeitlose Kleider und nebenbei ein neues Frauenbild entwarf:

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