Worum geht's?
Die Webseite Rotten Apples zeigt auf, ob in unseren Lieblingsfilmen und -serien der Wurm steckt. Sprich: Ob bei einer Produktion Personen mitgewirkt haben, die wegen sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauch verurteilt oder verdächtigt werden.
Die Seite funktioniert ähnlich wie die bekannte Filmkritikseite « Rotten Tomatoes ». Man gibt den Titel eines Films oder einer Serie im Suchfeld ein. Die Antwort erhält man nach dem Ampel-Prinzip in roter oder grüner Schrift: Waren «rotten apples» an diesem Film beteiligt oder nur «fresh apples»?
Wenn das erste der Fall ist, wird angezeigt, welchen beteiligten Person welche Vergehen vorgeworfen werden – mit Link auf entsprechende Zeitungsberichte. Dabei muss es laut den Machern «vertrauenswürdige Drittquellen» für einen Vorwurf geben.
Als «Rotten Apples» angegeben werden «Kill Bill» (von Harvey Weinstein produziert), «Rosemary's Baby» (Roman Polanski führte Regie), «Good Will Hunting» (Ben und Casey Affleck spielen mit), «Der Pate» (mit Marlon Brando) und selbst «Kevin allein zu Haus 2» (Donald Trump taucht kurz auf).
Warum ist's interessant?
Wenn man auf der Seite einige Titel sucht, wird einem rasch bewusst, bei wie vielen Filmen solche Vorwürfe im Raum stehen. Wen das interessiert, der kann sich hier rasch und einfach informieren.
Das sind offensichtlich viele: In den ersten fünf Tagen gab es auf der Seite über 2 Millionen Suchanfragen.
Doch was fängt man nun mit dieser Information an? Darf ich weiterhin meine Lieblingsserie oder -film ansehen und toll finden, auch wenn Kevin Spacey mitspielt?
Diese eigentliche Frage, die sich für viele nach #MeToo stellt, bleibt offen und ist am Ende jedem selbst überlassen – «Rotten Apples» hin oder her.