Die Messungen im April auf Mauna Loa übersteigen die Werte der Vorjahre. Seit Beginn der Industrialisierung hat die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre um mehr als 50% zugenommen, Tendenz steigend.
Höchststand jeweils im Frühling
Es ist aber nicht zufällig, dass die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre gerade aktuell einen neuen Höchstwert erreicht. Das Maximum eines Jahres liegt immer im (nordhemisphärischen) Frühling, das Minimum im Herbst. Deshalb zeigt die langjährige Messreihe am Mauna Loa einen typischen wellenförmigen Verlauf.
Der Grund für diesen Jahresgang der CO₂-Konzentration ist die Vegetation – genauer gesagt die Vegetation der Nordhalbkugel. Dort hat es mehr Land als auf der Südhemisphäre und somit auch mehr Pflanzen. Im Sommer nimmt die Vegetation mehr Kohlenstoff auf und bindet es in Blättern, Ästen und Stämmen. Dadurch sinkt die CO₂-Konzentration im Herbst auf ein Minimum. Im Winter, wenn die Pflanzenwelt auf der Nordhalbkugel ruht, wird der Atmosphäre kein CO₂ entzogen. Die Vegetation gibt sogar wieder CO₂ ab, so dass die CO₂-Konzentration wieder ansteigt, bis sie im Frühjahr erneut ein Maximum erreicht.
Warum CO₂ auf dem Mauna Loa gemessen wird
CO₂ wird auf dem Mauna Loa in 3390 m Höhe seit über 60 Jahren gemessen, genauer seit 1958. Der Vorteil dieses Standortes ist, dass er abseits der Zivilisation liegt und somit CO₂ relativ ungestört messen kann. In der Nähe der Zivilisation stören z.B. Abgase von Verbrennungsmotoren die Messung. Auf dem Mauna Loa stören höchstens vulkanische Entgasungen, deren Einfluss aber einfach korrigiert werden kann.
CO₂ ist eines der wichtigsten Treibhausgase und Hauptverursacher der menschgemachten globalen Erwärmung. Laut dem Weltklimarat IPCC ist es heute wissenschaftlich unbestritten, dass der Temperaturanstieg seit der Industrialisierung eindeutig mit dem Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre zusammenhängt – vor allem mit dem Anstieg der CO₂-Konzentration durch die menschliche Nutzung fossiler Brenn- und Treibstoffe. Natürliche Faktoren allein können den Anstieg der globalen Mitteltemperatur nicht erklären.