Am Freitag schneits
Zumindest in den Alpen wird es teils weiss: Am Donnerstag leitet eine Kaltfront einen Temperatursturz ein. Am Freitag folgt dann die kühlste Luft. Dazu sind weitere Niederschläge in Sicht: Die Schneefallgrenze sinkt von 2000 gegen 1500 m. Am Alpennordhang sind stellenweise Flocken bis unter 1500 m möglich. Lange wird der Neuschnee wohl kaum liegen bleiben, auch wenn am Sonntag noch einmal ein Schäumchen Weiss bis knapp unter 2000 m dazukommt.
Woher kommt der Name?
Eine Theorie stützt sich auf den Schurzeitpunkt der Schafe: Ohne Wolle frieren sie bei einem Kälteeinbruch. Allerdings taugt diese Erklärung in der Schweiz nicht, da die Schafe schon im April geschoren werden. Eine andere These bezieht sich auf die Alpaufzüge: Diese finden etwa zum Zeitpunkt der Schafskälte statt. Für Alpaufzüge am kommenden Wochenende könnte es also auch für Ziegen, Kühe und natürlich für die Älpler kalt und streng werden.
Meteorologische Singularität
Darunter ist ein spezielles Witterungsereignis zu verstehen, das regelmässig etwa zur gleichen Jahreszeit auftritt. Die Schafskälte ist eine solche Singularität; so gibt es bei uns gerne um den 11. Juni herum einen nassen Kälteeinbruch. Typisch für die Schafskälte ist zum Beispiel Schneefall bis nach Arosa auf rund 1800 m herunter. Daher, liebe Aroser: Am Freitag und vielleicht nochmals am Sonntag ist mit Schneeflocken zu rechnen. Gemäss Meteo Schweiz war die Schafskälte von 1931 bis 1960 jeweils gut ausgeprägt. Heute seien die Kälteeinbrüche im Juni zwar noch Thema, jedoch kürzer und weniger markant. In den letzten Jahrzehnten sei die typische Schafskälte zudem gar nicht so richtig erkennbar gewesen. Vielmehr hätte es regelmässig über den Juni verteilt kleinere Kälteperioden gegeben.