Wann bleibt man am besten im schattigen Haus, wenn man sich vor der grössten Hitze schützen möchte? Viele Leute sind der Meinung, dass es um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag am heissesten wird.
Ein Blick auf die Messwerte der Wetterstationen zeigt aber ein anderes Bild: Die Höchsttemperaturen des Tages werden meist erst gegen Abend, zwischen 17 und 18 Uhr gemessen. Was sind die Gründe für diese späte Hitze?
Die Trägheit der Luft
Die Luft wird erst einige Stunden nach der maximalen Sonneneinstrahlung am wärmsten.
Dies leuchtet schnell ein, wenn man sich die Erde als Zimmer und die Sonne als Heizung vorstellt: Man stellt in einem kühlen Zimmer die Heizung schrittweise auf die maximale Stufe und danach wieder allmählich zurück. Im Raum ist es nicht dann am wärmsten, wenn der Heizungs-Regler auf dem Maximum steht, sondern erst eine Weile später.
Die Zeitzone
Die Schweiz liegt an der theoretischen Westgrenze der Mitteleuropäischen Zeitzone, die der mittleren Sonnenzeit des 15. Längengrades Ost entspricht. Während der Sommerzeit hat dies zur Folge, dass der Sonnenhöchststand nicht etwa mittags, sondern erst deutlich später erreicht wird. In Bern steht die Sonne am 25. Juni erst um 13:32 am höchsten über dem Horizont.
Ausnahme Alpentäler
In den grossen Alpentälern werden die Höchsttemperaturen des Tages vielerorts schon Mitte Nachmittag erreicht. Dies hat zwei Gründe:
- Durch die Thermik bläst nachmittags mässiger Wind talaufwärts, der meist etwas weniger heisse Luft aus dem Alpenvorland heranführt.
- Je nach Exposition verschwindet die Sonne schon deutlich früher hinter den Bergen. Am schattigen Abend kühlt es dann schneller ab.