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Astronomischer Herbst beginnt Das Herbstäquinoktium ist da

Am Freitag 23. September um 03:03 Uhr beginnt aus astronomischer Sicht der Herbst 2022. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator. Wir haben Tag- und Nachtgleiche - man spricht auch vom Herbstäquinoktium. Nun werden die Nächte wieder länger als die Tage. Die Tageslänge nimmt noch bis zum 21. Dezember weiter ab. Dann erreicht die Sonne den südlichen Wendekreis und der astronomische Winter beginnt.

Sonnenaufgang.
Legende: Am Greifensee ZH Zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang vergehen am Freitag theoretisch genau 12 Stunden. René Sami

An welchem Tag ist eigentlich Herbstanfang?

Momentan ist der Herbstanfang gleich oft am 22. und am 23. September. Der Herbstanfang verschiebt sich aber im Kalender nach vorne, weil die Umlaufbahn der Erde um die Sonne etwas länger ist als das kalendarische Jahr. Alle vier Jahre sorgt ein Schalttag für eine Korrektur.

Astronomischer Herbstanfang
Legende: Der astronomische Herbst beginnt, wenn die Sonne genau senkrecht über dem Äquator steht.  SRF METEO

Im Jahr 2067 wird deshalb der astronomische Herbstanfang vorerst das letzte Mal am 23. September stattfinden, da der Einschub eines Schalttages, alle vier Jahre, nicht exakt korrigiert. Erst mit der Jahrhundert-Schalttagsregel im Jahr 2100, bei welcher der Schalttag entfällt, pendelt sich der Herbstanfang wieder zwischen dem 22. und 23. September ein.

Spiegelbild des Matterhorns.
Legende: Stellisee Fluhalp VS Himmel und See sehen fast gleich aus, Tag und Nacht waren auch fast gleich lang. Daniela Mitchell

Sind der Tag und die Nacht wirklich genau gleich lang?

Nein. Die astronomische Tag- und Nachtgleiche ist ein theoretisches Konstrukt unter Annahme einer punktförmigen Sonne. Die Sonne ist für uns aber als Scheibe sichtbar. Das heisst, bei Sonnenaufgang scheint die Sonne bereits dann, wenn der obere Rand der Sonne über den Horizont steigt. Der Mittelpunkt der Sonne folgt ein paar Minuten später. Am Abend gilt dann dasselbe umgekehrt.

Dazu kommt, dass das Licht der Sonne in der Atmosphäre noch gebogen wird. Wir sehen also den oberen Rand der Sonne bereits etwas früher. Die beiden Effekte machen aber nicht überall auf der Erde gleich viel aus. Für uns in der Schweiz spielt das aber kaum eine Rolle, da fast überall ein Hügel oder ein Berg im Weg steht, der uns mehr als nur ein paar Minuten Sonnenschein stiehlt. Und falls man auf einem Gipfel steht, und uneingeschränkte Sicht auf den Sonnenaufgang hat, dann sieht man die Sonne noch früher, weil man ja höher als der Horizont steht. Achja, und dann gibt es ja noch Wolken....

Radio SRF3 Meteostory, 22. September, 19:55 Uhr

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