Am Montag, 22. September um 20:19 Uhr begann aus astronomischer Sicht der Herbst 2025. Zu diesem Zeitpunkt stand die Sonne genau senkrecht über dem Äquator – theoretisch der Moment der Tagundnachtgleiche. Doch stimmt das wirklich?
Nein
Die Antwort lautet nein. Die astronomische Tagundnachtgleiche ist ein theoretisches Konstrukt unter Annahme einer punktförmigen Sonne. Sie ist für uns aber als Scheibe sichtbar. Das heisst, bei Sonnenaufgang scheint die Sonne bereits dann, wenn der obere Rand der Sonne über den Horizont steigt. Der Mittelpunkt der Sonne folgt ein paar Minuten später. Am Abend gilt dann dasselbe umgekehrt.
Dazu kommt, dass das Licht der Sonne in der Atmosphäre noch gebogen wird. Wir sehen also den oberen Rand der Sonne noch etwas früher. Die beiden Effekte machen nicht überall auf der Erde gleich viel aus. Bei uns ist zur Tagundnachtgleiche der Tag rund zehn Minuten länger als die Nacht. Da die Tage momentan sehr schnell kürzer werden, wird dieser Vorsprung rasch aufgeholt. Schon ab dem 26. September sind die Nächte definitiv länger als die Tage - und zwar bis am 17. März 2026.
An welchem Tag ist eigentlich Herbstanfang?
Momentan ist der Herbstanfang gleich oft am 22. und am 23. September. Der Herbstanfang verschiebt sich aber im Kalender nach vorne, weil die Umlaufbahn der Erde um die Sonne etwas länger ist als das kalendarische Jahr. Alle vier Jahre sorgt ein Schalttag für eine Korrektur.
Hinweis: der Artikel erschien in ähnlicher Form bereits vor einem Jahr.