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Besser als ihr Ruf Ein Hoch auf die Bise

Mit der Bise könnte man fast etwas Mitleid haben. Viel unangenehmes wird dem Nordostwind im Mittelland angelastet. Im Winter ist sie schuld an zähem Hochnebel und eisiger Kälte. Im Frühling und im Herbst sorgt sie oft für ein frühzeitiges Ende einer Gartenparty, weil es den Gästen zu kühl wird. Im Sommer trumpft sie aber vor allem mit ihren unterschätzen positiven Seiten auf.

Frische Nächte

Die Bise ist der Gegenspieler der Schwüle. Bei Südwestwind gibt es im Sommer drückend schwüle Nächte - manchmal sogar Tropennächte. Ganz anders bei Bise. Sobald sie bläst, sinken die Taupunkte unter die Schwüle-Grenze. Die Folge sind kühlere und angenehmere Nächte.

Warm, aber nicht heiss

Tagsüber kann es im Sommer trotz Bise sommerlich warm werden: Höchstwerte zwischen 25 und 30 Grad sind möglich. Extreme Hitze mit 35 Grad und mehr ist dagegen unwahrscheinlich.

Trockene Luft, gute Sicht

Blick auf den ruhigen See und die Alpen im Hintergrund.
Legende: Gerzensee BE Blauer Himmel am Donnerstag, 4. Juli am Gerzensee/BE. Lukas Wyss

Bei Bise ist die Luft im Sommer trocken. Der Himmel erscheint klar und blau, die Fernsicht ist relativ gut. Ganz anders bei einer südwestlichen Strömung: Die viele Feuchtigkeit in der Atmosphäre trübt den Himmel, es ist dunstig.

Keine Gewitter

Niederschlagsradar und Bise-Pfeil.
Legende: Die Bise verhindert vielerorts Gewitter. Diese können sich nur im westlichen Jura und in den Alpen bilden. SRF Meteo

Für die Bildung von Gewittern benötigt es unter anderem feuchte Luft sowie eine labile Schichtung der Atmosphäre. Die Bise bringt im Mittelland das pure Gegenteil. Trockene Luft und stabile Verhältnisse sind ein richtiggehender Gewitter-Killer. Einzig dort wo die Bise auf Berge prallt und zum Aufsteigen gezwungen wird, können sich Quellwolken sowie Regengüsse bilden. Das passiert manchmal im Jura sowie am Alpennordhang.

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